William Hazlitt

William Hazlitt (* 10. April 1778 in Maidstone; † 18. September 1830 in London) war ein englischer Essayist und Schriftsteller.

William Hazlitt

Hazlitt war der Sohn eines unitarischen Geistlichen. Die Maler John Hazlitt und Peggy Hazlitt waren seine Geschwister. Sein Vater zog 1780 mit der Familie nach Bandon, County Cork, und drei Jahre später in die USA. Dort gründete er u. a. in Boston die First Unitarian Church.

1787 kam Hazlitt mit seiner Familie wieder zurück nach Großbritannien und ließ sich in Wem, Shropshire nieder. Auf Wunsch des Vaters sollte Hazlitt Theologie studieren und dieses versuchte er am Hackney College in London. Nach einem Jahr brach Hazlitt sein Studium ab und versuchte eine künstlerische Ausbildung in Paris. Dies brach er zugunsten der Literatur ab. Sein Bruder John war inzwischen bei Sir Joshua Reynolds in der Ausbildung.

Zurück in London, machte er sich bald bei den Romantikern einen Namen. Mit Samuel Taylor Coleridge und William Wordsworth befreundete er sich. Auch mit den Geschwistern Charles Lamb und Mary Lamb machte er Bekanntschaft. 1808 heiratete Hazlitt mit 30 Jahren Sarah Stoddart, eine enge Freundin der Geschwister Lamb. Durch diese Heirat wurde John Stoddart, der Herausgeber von The Times sein Schwager. Hazlitt ließ sich mit seiner Frau in Winterslow, Salisbury nieder.

Ab 1812 war Hazlitt hauptberuflich als Essayist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften wie The Times und Edinburgh Review tätig. Während er beruflich erfolgreich war, gab es in seiner Ehe zunehmende Probleme. 1819 trennte Sarah sich von Hazlitt, 1822 wurde die Ehe endgültig geschieden.

Ab 1820 wohnte Hazlitt in einer kleinen Pension in London und hatte eine Affaire mit der 19-jährigen Tochter des Hauses, Sarah Walker. Er hoffte, sie nach seiner Scheidung heiraten zu können, wurde jedoch abgewiesen. Enttäuscht veröffentlichte er anonym eine wenig verschleierte Darstellung seiner Liebe zu Sarah Walker unter dem Titel Liber Amoris. Seine Urheberschaft blieb nicht lange verborgen. Es kam zum Skandal und seine journalistische Karriere war zu Ende.

1824 heiratete er ein zweites Mal, und zwar Isabella Bridgwater, geb. Shaw, die er jedoch in keinem seiner Werke je erwähnt.

Verarmt und vereinsamt starb William Hazlitt am 18. September 1830 in London und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof St. Anne in Soho.

Gerade seine Essays begründeten den Ruhm Hazlitts. Sie kommentieren und widerspiegeln unverfälscht den Zeitgeist und haben größtenteils bis heute nicht an Bedeutung verloren.

Werke

  • The Characters of Shakespeare's Plays (1817)
  • The Round Table (1817)
  • A view of the English stage (1818)
  • Lectures on the English poets (1818)
  • Lectures on the English Comic Writers (1819)
  • Lectures on the Dramatic Literature of the Age of Elizabeth (1820)
  • Liber Amoris, or The New Pygmalion (1823)

(deutsche Übersetzung in: Liber Amoris. Das Buch der Liebe/Peter Priskil. Ein früher Fall Polanski. Freiburg/Br.: Ahriman 2016 ISBN 978-3-89484-903-0)

  • The Spirit of the Age, or Contemporary Portraits (1825)
  • The Life of Napoleon Bonaparte, London o. J. (Digitalisat: Bd. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16)

Übersetzungen

  • Über das Vergnügen zu hassen und andere Essays. Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert von Holger Hanowell. Reclam, 2017 [Was bedeutet das alles?] ISBN 978-3-15-019442-3.
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