William Bruce (Architekt)
Sir William Bruce, 1. Baronet (* 1630 in Blairhall[1], Fife (Schottland); † 1. Januar 1710) war ein schottischer Architekt des Palladianismus. Er gilt als Begründer der klassizistischen Architektur in Schottland.[2][3]
Leben
William Bruce war der zweite Sohn des örtlichen Laird Robert Bruce of Blairhall, einem engagierten Parteigänger der Stuarts. Auch William verfolgte zeitlebens diese politische Richtung. 1665[4] erwarb er das Anwesen Balcaskie bei St Monans. Am 21. Oktober 1668 verlieh Karl II. ihm in der Baronetage of Nova Scotia den erblichen Adelstitel Baronet, of Balcaskie in Scotland; 1671 ernannte er ihn zum verantwortlichen Architekten und Gutachter für die königlichen Schlösser (King’s Surveyor and Master of Works).[5][6][7] 1675 kaufte er vom 9. Earl of Morton die territoriale Barony Kinross mit Ländereien um Loch Leven und die Stadt Kinross. 1698 verkaufte er seine Besitzungen in Balcaskie an Sir Robert Anstruther, 1. Baronet.
Von 1669 bis 1674 war er Mitglied des Parlaments für Fifeshire und von 1681 bis 1682 für Kinross-shire.[6] Seine Hoffnungen in den höheren Adel aufzusteigen erfüllten sich indes nicht. Nach dem Tod seines Dienstherren und Gönners Karl II. und der Glorious Revolution 1688/89 fiel Sir William als Jakobit in Ungnade und wurde bis zu seinem Lebensende immer wieder inhaftiert, wenngleich nie verurteilt.[1]
Sir William war mit Mary Halkett, Tochter von Sir James Halkett, verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte: Anne Bruce und seinen Erben Sir John Bruce, 2. Baronet († 1710).[6]
Werk
William Bruce gilt als einer der bedeutendsten Wegbereiter der klassizistisch-palladianischen Baukunst in Schottland und Britannien. Als bedeutende und charakteristische Arbeiten können exemplarisch besonders genannt werden: die grundlegende Neuerrichtung des Herrenhauses seines ersten Landgutes Balcaskie, die umfassende Erweiterung sowie Umgestaltung von Holyrood Palace zu einem zeitgemäßen Barockschloss, der Neubau von Hopetoun House und die repräsentative Erweiterung von Thirlestane Castle[1][8].
Sein in vielerlei Hinsicht vielleicht bedeutendstes Werk war sein zweiter Landsitz Kinross House mit der durch die kunstvoll angelegten Gärten reichenden Sichtachse zu Loch Leven Castle, dessen Burgherr er durch den Erwerb der Ländereien 1675 geworden war.[5]
- Balcaskie House, 1668–1674
- Thirlestane Castle, 1670–1676
- Holyrood Palace, 1671–1681
- Hopetoun House, um 1700
Literatur
- George Wardlaw Burnet: Bruce, William (d.1710). In: Leslie Stephen (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 7: Brown – Burthogge. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1886, S. 131–132 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- William Bruce bei Gazetteer for Scotland (englisch)
- William Bruce bei Undiscovered Scotland (englisch)
- Kurzbeschreibung einiger Werke auf The Country Seat (englisch)
Einzelnachweise
- Sir William Bruce. Gazetteer for Scotland, abgerufen am 3. Oktober 2013.
- Sir William Bruce. Oxford Reference, abgerufen am 6. Oktober 2013.
- Sir William Bruce, 1st Baronet, of Balcaskie. spokeo.com, abgerufen am 6. Oktober 2013.
- The Country House Revealed. The Country Seat, 17. Mai 2011, abgerufen am 4. Oktober 2013.
- Sir William Bruce. Undiscovered Scotland, abgerufen am 3. Oktober 2013.
- Sir William Bruce of Kinross, 1st Bt. auf thepeerage.com, abgerufen am 3. Oktober 2013.
- George Wardlaw Burnet: Bruce, William (d.1710). In: Dictionary of National Biography. Band 7. New York City / London 1886, S. 131–132 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- Sir William Bruce. National Galleries of Scotland, abgerufen am 3. Oktober 2013.