Willi Krause (Schriftsteller)
Wilhelm "Willi" Georg Krause (Pseudonym Peter Hagen; * 11. Mai 1907 in Berlin; † unsicher: 1945) war ein deutscher Journalist, Regisseur und Drehbuchautor.
Leben
Krause war gebürtiger Berliner. Ende der 1920er Jahren war Krause als Redakteur beim Scherl-Verlag tätig. Im August 1930 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 289.251).[1] Und im Herbst 1930 trat er als Redakteur für Lokalpolitik in den Dienst der vom Berliner Gauleiter der NSDAP, Joseph Goebbels herausgegebenen Berliner Gauzeitung der Partei Der Angriff. Später verlegte Krause den Schwerpunkt seiner Tätigkeit für den Angriff auf Tätigkeit als Kulturredakteur, wobei er schließlich auf Filmrezensionen spezialisierte.[2]
1933 wechselte Krause als Filmkritiker in den Dienst des Reichsministeriums für Volksaufklärung un Propaganda.[3]
1933 veröffentlichte Krause eine der ersten Biographien über seinen Dienstherren Goebbels überhaupt mit dem Buch Reichsminister Dr. Goebbels. Diese Arbeit ist als Produkt eines engen Mitarbeiters von Goebbels reine hagiographische Verherrlichung ihres Betrachtungsobjektes ohne wissenschaftlichen Wert. Spätere Biographen haben Krause sowie Wilfried Bade und Max Jungnickel aufgrund der Zweckbestimmung ihrer Arbeiten – der propagandistischen Inszenierung von Goebbels – als "Hofbiographen" gekennzeichnet. Viktor Reimann kritisiert dabei, dass die Werke von Krause und seinen Kollegen nicht einmal verlässliche Daten über Goebbels' Lebenslauf liefern.[4]
In späteren Jahren betätigte Krause sich als Schriftsteller unter dem Namen Peter Hagen. Sein Werk umfasste Romane, Lyrik und Bühnenwerke.
Im Februar 1934 wurde Krause von Goebbels zum Reichsfilmdramaturg ernannt. Diese Stellung hatte er bis 1936 inne.
Krauses erste Einflussnahme auf das deutsche Filmschaffen war 1934 der Film Nur nicht weich werden, Susanne!, eine Verfilmung des von ihm selbst geschriebenen Romans „Nur nicht weich werden Susanne“ unter der Regie Arzén von Cserépy mit Veit Harlan in einer Hauptrolle. 1935 versuchte sich Krause ohne eigene einschlägige Erfahrung erstmals als Regisseur; es entstand der antisowjetische Propagandafilm Friesennot.[5] Aufgrund von Krauses Erfolglosigkeit währte Krauses Filmkarriere nicht lange und war de facto bereits 1939 beendet.
1940 wurde Krause Kriegsberichterstatter bei der Luftwaffe.[6]
Krauses Verbleib nach 1940 ist ungeklärt.
Archivarische Überlieferung
Das Bundesarchiv Berlin verwahrt im Bestand R 55 (Akten des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda) zwei Personalakten zu Krause aus seiner Tätigkeit als Mitarbeiter des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (R 55/24283 sowie R 55/23617).
Schriften
- Reichsminister Dr. Goebbels, Berlin 1933.
Filmografie
als Drehbuchautor, wenn nicht anders angegeben
- 1934: Nur nicht weich werden, Susanne!
- 1935: Friesennot (Regie)
- 1936: Nachtwache im Paradies (auch Regie)
- 1938: Ballade (auch Regie)
- 1938: Der Spieler
- 1938: Tanz auf dem Vulkan
- 1939: Verwandte sind auch Menschen
Weblinks
- Literatur von und über Peter Hagen (Willi Krause) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Peter Hagen (Willi Krause) in der Internet Movie Database (englisch)
- Peter Hagen (Willi Krause) bei filmportal.de
Einzelnachweise
- Stefan Krings: Hitlers Pressechef: Otto Dietrich (1897-1952). Eine Biografie, 2012.
- Russel Lemmons: Goebbels and der Angriff, 2014, S. 29.
- Lemmons: Goebbels, S. 29.
- Viktor Reimann: Dr. Joseph Goebbels, 1971, S. 361.
- www.swr.de PDF
- Stefan Krings: Hitlers Pressechef: Otto Dietrich (1897-1952). Eine Biografie, 2012.