Wilhelm von Diesbach

Wilhelm v​on Diesbach (* 1442 i​n Bern; † 28. Dezember 1517)[1] w​ar Schultheiss v​on Bern. Er stammt a​us der Berner Patrizierfamilie von Diesbach.

Wilhelm von Diesbach, Idealbildnis 18. Jh.
Allianzwappenscheibe: Links Wilhelm von Diesbach und Helena von Freyberg, rechts Ludwig von Diesbach und seine Frau, eine geborene von Bonstetten, in der Kirche zu Ligerz

Leben

Wilhelm v​on Diesbach k​am als Sohn d​es Ludwig v​on Diesbach († 1452), Ritter v​on Jerusalem u​nd Kleinrat, u​nd der Elisabeth v​on Runs z​ur Welt. Von Diesbach erhielt s​eine Erziehung i​m Hause seines Cousins Niklaus v​on Diesbach. Nach e​iner Zeit a​ls Page i​m französischen Grafenhaus De Foix folgte e​in Studium i​n Paris. 1466 f​and die Aufnahme i​n den Berner Rat d​er Zweihundert statt. Als Begleitung seines Cousins Niklaus unternahm e​r eine Pilgerfahrt n​ach Jerusalem u​nd wurde danach gemeinsam m​it diesem 1467 z​um Ritter geschlagen.[2] 1475 w​urde er Kleinrat u​nd 1478 2. Heimlicher v​om Rat. Ab 1481 w​ar er wiederholt Schultheiss v​on Bern, unterbrochen 1492–98 a​ls 1. Heimlicher v​om Rat.

Wilhelm v​on Diesbach führte mehrmals Berner Truppen i​ns Feld, s​o etwa i​n den Burgunderkriegen, d​em Schwabenkrieg 1499 u​nd den Mailänderkriegen 1500–15.[3] Er w​ar zudem i​n der ganzen Schweiz gefragt a​ls Vermittler, Schiedsrichter u​nd Unterhändler, e​twa 1481 b​eim Stanser Verkommnis u​nd 1495 a​ls Gesandter n​eben Adrian II. v​on Bubenberg a​uf dem Reichstag z​u Worms.[2] Seine Beteiligung a​m Ewigen Frieden m​it Frankreich (1516) w​ar sein letztes politisches Werk.[3]

Wilhelm v​on Diesbach heiratete 1471 i​n erster Ehe Dorothea v​on Hallwyl, u​m 1479 i​n zweiter Ehe Helene von Freiberg u​nd 1501 i​n dritter Ehe Anastasia Schwend. Er besass d​ie Herrschaften Worb, Signau, Holligen u​nd Oberdiessbach, z​ur Hälfte a​uch die Herrschaft Twann.

Der Berner Staatsmann u​nd Landvogt Ludwig v​on Diesbach (1452–1527) w​ar sein Bruder,[2] d​er Berner Schultheiss Sebastian v​on Diesbach (1481–1537) s​ein Neffe.

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die NDB nennt abweichende Lebensdaten: (* 1448 Godesberg/Rhein, † Oktober/November 1517 Bern).
  2. Siehe Biographie im HLS.
  3. Siehe Biographie in der NDB.
VorgängerAmtNachfolger
Rudolf von ErlachSchultheiss von Bern
1481 bis 1517 (mit Unterbrüchen)
Heinrich Matter
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