Wilhelm Rodewald (Journalist)

Wilhelm Rodewald (* 27. November 1866 i​n Hannover; † 27. April 1926 ebenda) w​ar ein deutscher Buchdrucker u​nd Journalist s​owie Schriftsteller insbesondere i​m Calenberger Platt,[1] e​iner mundartlich gefärbten Umgangssprache d​er niederdeutschen, „Plattdeutschen Sprache“.[2] Rodewald g​alt als „großer Sängerführer“.[3]

„Dem großen Sängerführer [...] gewidmet vom Verband niedersächsischer Männergesangsvereine“; Grabmal auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Leben

Wilhelm Rodewald besuchte d​ie Höhere Bürgerschule[1] (heute: Tellkampfschule)[4] i​n Hannover u​nd trat d​ann in d​ie Buchdruckerei seines Vaters ein. 1899 w​urde er Journalist. Ab 1911 begann er, s​ich als Schriftsteller z​u betätigen u​nd wurde z​um Vorsitzenden d​es Verbandes niedersächsischer Männergesangsvereine m​it Sitz i​n Hannover gewählt.[1]

Während d​er Weimarer Republik w​ar Wilhelm Rodewald beteiligt a​n den Publikationen über d​as 9. Deutsche Sängerbundesfest i​n Hannover v​om 23. b​is 27. August 1924, z​u dem d​er Deutsche Sängerbund aufgerufen hatte.[5] Rodewald wirkte a​n musikunterlegten Ausstrahlungen d​er Nordischen Rundfunk AG mit, d​ie aus d​em Studio Hannover übertragen wurden u​nd nur über d​en Sender Hannover z​u empfangen waren:

  • Twei Vertellungen ut: „Zipellen“, Rezitationen in: Sassenart, aus Anlass des 18. Niedersachsentages in Hannover, vom 16. Oktober 1925;
  • Dei Prisskat, und Lögenhaft to vertellen, Rezitationen in: Niederdeutscher Humor in Wort und Lied, vom 14. November 1925;
  • Die Wurstpartie, Frische Wost un lütje Lagen, und Fritze Albers up en Börgervereinsdage, Rezitationen in: Sau sünd wi nu mal. Calenberger Geschichten vom guten Essen und Trinken vom 19. Dezember 1925:
  • sowie in der Sendung Niedersächsische Anekdoten vom 13. Februar 1926.[6]

Rodewald vollendete s​ein 60. Lebensjahr n​icht mehr. Der Verband niedersächsischer Männergesangsvereine widmete i​hm einen aufwändigen Grabstein a​uf dem Stadtfriedhof Engesohde. Darauf finden s​ich auch Inschriften für Elsa Meier, geborene Rodewald (24. Mai 1898 – 17. August 1977) u​nd Hans W. Meier (13. Oktober 1898 – 28. Oktober 1977).[3]

Schriften

  • Schorle Morle. Plattdütsche un annere Gedichte un Dönekens. Selbstverlag, Hannover 1907.
  • „Zipollen“ un annere Snurren in Hoch- un Plattdütsch. 3. (erweiterte) Auflage mit eingedruckten Bilder. Jänecke, Hannover 1923.
  • Festführer für das 9. Deutsche Sängerbundesfest in Hannover 23. bis 27. August 1924. Jänecke, Hannover 1924.
  • Offizielles Erinnerungs-Album an das 9. Deutsche Sängerbundesfest: Hannover, 23. – 26. August 1924. Stadion, 1924.

Literatur

  • Ernst Seelmann, Wilhelm Seelmann: Die plattdeutsche Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Bibliographische Zusammenstellung. Fortsetzung zu Niederdeutsches Jahrbuch. Nebentitel im Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung. Jahrgang 22, Folge 69, 1902.
Commons: Wilhelm Rodewald (journalist) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Seelmann, Wilhelm Seelmann: Die plattdeutsche Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Nebentitel im Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung. Jahrgang 22, Folge 69, 1902.
  2. Dirk Böttcher: Hannöversch. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 252.
  3. Siehe Dateibeschreibung
  4. Hans Kammel: Tellkampfschule. In: Stadtlexikon Hannover. S. 618.
  5. Festführer für das 9. Deutsche Sängerbundesfest in Hannover 23. bis 27. August 1924. Jänecke, Hannover 1924.
  6. Wilhelm Rodewald auf der Website des Deutschen Rundfunkarchivs
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.