Wilhelm Klein (Politiker, 1825)
Biografie
Wilhelm Klein, Sohn eines aus Württemberg zugewanderten Lehrers, arbeitete nach seinem Studium in Basel und Berlin 1848–1861 als Lehrer an der Knabenrealschule in Basel. 1861–1875 war er Redaktor des «Schweizerischen Volksfreunds», des publizistischen Sprachrohrs der Basler Radikalen, zu denen sich Klein von früher Jugend zurechnete. Im Sommer 1848 gab er für Gustav Struve dessen Wochenzeitung Deutscher Zuschauer heraus.[1]
Bereits in den 1850er-Jahren wurde er zum führenden freisinnigen Politiker Basels. 1850–1875 und 1881–1887 gehörte er dem Grossen Rat an, den er 1862 und 1865 präsidierte. 1867–1872 war zudem Mitglied des Kleinen Rats, 1875–1878 und 1881–1887 Regierungsrat. Daneben gehörte er 1863–1878 und 1881–1887 dem Nationalrat an und von Juni bis Oktober 1881 vertrat er den Kanton Basel-Stadt im Ständerat.
Klein setzte sich für das schweizerischen Fabrikgesetzes ein. Dieses Gesetz entstand in Reaktion auf eine Untersuchung der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Fabrikarbeiter, die katastrophale Zustände gezeigt hatte. Das Gesetz führte einen Normalarbeitstag von elf Stunden ein, verbot Kinderarbeit und regelte die Haftpflicht der Unternehmer bei Unfällen und Berufskrankheiten.
Klein wurde 1878 zusammen mit Fridolin Schuler und Edmund Nüsperli vom Bundesrat zu einem der ersten drei eidgenössischen Fabrikinspektor gewählt.
Sein Schwiegersohn war Christian Rothenberger. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Wolfgottesacker in Basel. Die Grabmalbüste schuf Achilles Schlöth.[2]
Literatur
- Fritz Brändlin, Wilhelm Klein: Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt und schweiz. Nationalrat. Ein Lebensbild, Basel 1907.
Weblinks
Einzelnachweise
- Paul Siegfried: Basel während des zweiten und dritten badischen Aufstandes 1848/49. In: 106. Neujahrsblatt der GGG, Basel 1928, S. 11
- Basler Chronik, 13. November 1887