Wilhelm Karlik
Wilhelm Karlik (* 18. Mai 1872 in Brandeisl (heute Brandýsek), Bez. Schlan; † 1. Juni 1934 in Brüx (heute Most)) war Erfinder von Seilscheiben und Bergbautechnologe.
Lebenslauf
Karlik erhielt seine Ausbildung in den Bergakademien von Leoben (Österreich) und Freiberg in Böhmen (heute Příbram). Ab 1895 war er als Ingenieur bei der Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft beschäftigt, ab 1926 war Karlik Betriebsdirektor der Duxer Berginspektion. Bedeutende Erfindungen sind im Bereich der Seilwindentechnologie mit bis heute bestehenden Anwendungen für Seilbahnen, Kabelkrane und in Rangierbahnhöfen mit Seilablaufanlage (z. B. in Dresden-Friedrichstadt (im Krieg zerstört) und Chemnitz-Hilbersdorf (als Technikmuseum Schauplatz Eisenbahn öffentlich zugänglich)) belegt. Museal erhalten ist auch die Spanneisen-Seilscheibe zum Antrieb eines Endlosseiles im Schrägschacht des Eisenbergwerkes Erzberg bei Neu-Joachimsthal (heute Krušná hora/Nový Jáchymov, Teil des binationalen UNESCO-Welterbes Montane Kulturlandschaft Erzgebirge). Diese Art von Seilscheiben wird auch Karlikscheibe genannt.
Patente
- Greiferscheide für Seilbahnbetriebe – Patent vom 19. Juli 1924
- Patent DE416051C: Antriebsseilscheibe („Karlik-Scheibe“). Angemeldet am 19. Juli 1924, veröffentlicht am 7. Juli 1925, Anmelder: Wilhelm Karlik, Erfinder: Wilhelm Karlik.
Quellen
- Biographisches Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder. Band II: I–M. Hrsg. im Auftrag des Collegium Carolinum von Heribert Sturm. Collegium Carolinum, München 1984, ISBN 3-486-52551-4, S. 109.
- Denkmale der Industrie und Technik. Hrsg.: Matthias Baxmann, VdL Vereinigung der Landesdenkmalpfleger der Bundesrepublik Deutschland. Hendrik Bäßler Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-945880-09-8, S. 212 ff.: Die Seilablaufanlage Chemnitz-Hilbersdorf, und Rücktitel.
- Druckschrift K20/60 – Kabelkrane, PHB-Fördertechnik. Pohlig-Heckel-Bleichert-Vereinigte Maschinen-Fabrik AG, Köln 1960.
- Die Karlik-Scheibe. In: Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch. 27. Auflage, Berlin 1944, DNB 452131650, S. 939 (zit. n.: epo.org).