Wilhelm Hauers
Wilhelm Hauers (* 10. Februar 1836 in Celle; † 27. April 1905 in Hamburg) war ein deutscher Architekt und Mitbegründer der Niedersächsischen Bauhütte, später auch der Hamburger Bauhütte.
Werdegang
Wilhelm Hauers studierte von 1852 bis 1855 an der Polytechnischen Schule Hannover. Hier schloss er sich 1853 der Landsmannschaft Slesvico-Holsatia, dem späteren Corps Slesvico-Holsatia, an. 1858 wurde er zum Ehrenburschen ernannt.[1] Nach dem Studium arbeitete er im Büro von Conrad Wilhelm Hase, unter anderem als Bauleiter der Christuskirche in Hannover. Sein „Porträt“ ist an dieser Kirche als Wasserspeier mit Eberkopf (= die „Hauer“ des Ebers) symbolisiert. 1860 war er Mitbegründer der Niedersächsischen Bauhütte und wurde später zum Ehrenmitglied ihrer Nachfolgerin, der Bauhütte zum Weißen Blatt, ernannt.
Ab 1866 war Wilhelm Hauers bei der Baudeputation in Hamburg tätig und machte sich dort 1871 selbstständig. In dieser Zeit wurde er Mitbegründer der Hamburger Bauhütte. Er war zudem Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832.
Werk (unvollständig)
Hauers entwarf zahlreiche Gebäude unterschiedlicher Art, außerdem Brunnen, Grabmäler und Möbel.
- 1864–1865: Turnhalle des Turn-Klubbs zu Hannover (TKH) in Hannover, Maschstraße (gemeinsam mit Wilhelm Schultz)
- 1880–1882: St.-Johannis-Kirche in Hamburg-Harvestehude
- 1886–1888: Portale der Neuen Elbbrücke in Hamburg (gemeinsam mit dem Architekten August Pieper und dem Ingenieur Franz Andreas Meyer)
- 1888–1889: Kaufhaus Sundt, Bergen (Norwegen)
- 1886–1897: Rathaus in Hamburg (als Mitglied einer Architekten-Arbeitsgemeinschaft, des sogenannten „Rathausbaumeisterbundes“)
- 1891–1894: Verwaltungsgebäude für die Deutsche Militärdienst-Versicherungsanstalt in Hannover, Rathenaustraße / Landschaftsstraße (mit Georg Hägemann; jetzt zum Komplex der Deutsche Bank AG gehörend)
- 1900: vierter Bau des Alsterpavillons in Hamburg (1914 durch Neubau ersetzt)
Literatur
- Hauers, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 129.
- Günther Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im 19. Jahrhundert. Hannover 1989, S. 568 u.ö.
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Hannover 1998, S. 533 f. u.ö.
- Helmut Knocke in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 273.
Weblinks
Einzelnachweise
- Corps Slesvico-Holsatia, Corpsliste. Wintersemester 1981/82, S. 12, Nr. 018.