Wilhelm Ditzen (Jurist)
Georg Wilhelm Heinrich Ditzen (* 5. August 1852 in Malgarten; † 14. April 1937 in Leipzig) war ein deutscher Jurist.
Leben
Wilhelm Ditzen wurde als Sohn des Kronanwaltes (zur Zeit der Geburt Ditzens noch Assessor) Wilhelm Albert Ditzen und der Caroline Antoinette Rudolphine, geb. Stürenburg, geboren.
1873 bis 1874 diente Ditzen als Einjährig-Freiwilliger bei den Königs-Ulanen in Hannover.
1882 bis 1886 war Ditzen nach erfolgreicher Großer Juristischer Staatsprüfung in Hildesheim, Lüneburg, Peine und Uelzen tätig. Von 1886 bis 1890 arbeitete er als Amtsrichter in Uelzen, hier heiratete er auch die 16 Jahre jüngere Elisabeth Lorenz.
1890 tritt Ditzen eine Stelle als Landrichter in Beuthen/Oberschlesien an, der ab 1893 die Tätigkeit als Landrichter (seit 1896 Landgerichtsrat) in Greifswald folgt.
1899 wurde Ditzen zum Kammergerichtsrat ernannt, arbeitete seitdem bis 1909 in Berlin am Kammergericht, zuletzt bei der Strafgesetzbuchkommission. Ende 1908 erfolgt die Ernennung zum Reichsgerichtsrat, der im Februar 1909 die Berufung an das Reichsgericht in Leipzig folgt. Bis zur Pensionierung 1918 ist Wilhelm Ditzen Mitglied des höchsten Gerichts des deutschen Kaiserreiches.[1]
Er wirkte von 1906 bis 1909 an der Neufassung des deutschen Strafrechts mit.
Wilhelm Ditzen war mit Elisabeth Ditzen geb. Lorenz (1868–1951) verheiratet. Aus der Ehe sind die Töchter Elisabeth und Margarete und die Söhne Ulrich (1895–1918) und Rudolf alias Hans Fallada hervorgegangen.
Literatur
- Hermann Weber: Juristensöhne als Dichter. Hans Fallada, Johannes R. Becher und Georg Heym. Der Konflikt mit der Welt ihrer Väter in ihrem Leben und ihrem Werk, Berlin 2009, S. 3ff.
- Karl-Heinz Borchardt: Wilhelm Ditzen (1852–1937). Zu den Greifswalder Jahren; in: Gunnar Müller-Waldeck, Roland Ulrich, Patricia Fritsch (Hrsg.): Hans Fallada. Beiträge zu Leben und Werk. Materialien der 1. Internationalen Hans-Fallada-Konferenz in Greifswald vom 10. bis 13. Juni 1993; Rostock 1995, S. 211ff.
- Heide Hampel, Erika Becker und Achim Ditzen (Hrsg.): Hans Fallada und die liebe Verwandtschaft, Berlin 2013. ISBN 978-3-941683-23-5
Weblinks
Einzelnachweise
- Heide Hampel, Erika Becker und Achim Ditzen (Hrsg.): Hans Fallada und die liebe Verwandtschaft. Berlin 2013, S. 76–83.