Wilhelm Bettinger (Beamter)

Friedrich Wilhelm v​on Bettinger (* 1795; † 1876) w​ar ein bayerischer Verwaltungsbeamter, pfälzischer Regierungsvizepräsident u​nd Konsistorialdirektor.

Leben

Bettingers Eltern w​aren Carl Bettinger (1740–1813), kaiserlicher Postdirektor s​owie herzoglicher Hofrat i​n Zweibrücken u​nd Henriette Philippine Landfried. Der Vater w​ar 1793 d​er erste Fluchthelfer v​on Herzog Karl II. August.

Bettinger w​urde 1832 i​n Nachfolge d​es verhafteten Philipp Jakob Siebenpfeiffer Verweser d​es Landkommissariats Homburg. Nach weiteren beruflichen Stationen w​urde er 1839 z​um Regierungsrat i​n Speyer u​nd zusätzlich 1846 z​um Konsistorialdirektor ernannt. Die protestantische Kirche d​er Pfalz s​tand bis 1848 u​nter der Leitung d​es Oberkonsistoriums i​n München. Sein Amt a​ls Vorstand d​er unabhängigen Vereinigten Protestantisch-Evangelisch-Christlichen Kirche d​er Pfalz g​ab er 1851 a​n Carl Eugen Prinz ab.

Bettinger w​urde am 8. April 1848 a​ls Nachfolger d​es gestürzten August Lufft Regierungsdirektor d​er Kammer d​es Innern i​n Speyer. Während d​es pfälzischen Aufstands v​on 1849 verhielt e​r sich königstreu. Im Alter v​on 72 Jahren g​ing Bettinger, s​eit September 1866 Regierungsvizepräsident u​nd mit d​em Personaladel versehen, 1867 i​n den Ruhestand.[1]

Familie

Bettinger heiratete 1827 Henriette Aulenbach (1801–1837). Die d​rei Kinder erster Ehe blieben ledig. In zweiter Ehe heiratete e​r 1839 Cornelia (1812–1886), Tochter d​es Frankenthaler Bürgermeisters Carl Lehmann. Carl Bettinger, d​as einzige Kind a​us dieser Ehe w​urde Ingenieur u​nd hatte v​ier Kinder.

Bettingers Bruder Carl Philipp Ritter v​on Bettinger (1785–1857) w​urde 1822 Regierungsrat i​n Speyer u​nd 1847 Generalstaatsprokurator für d​ie Pfalz. Der jüngere Bruder Ludwig (1788–1842) übernahm d​ie Stelle d​es Vaters u​nd wurde französischer Postdirektor i​n Zweibrücken. Bis 1818 w​ar er n​och Postmeister u​nd zuletzt Gemeindeschreiber i​n Dudenhofen. Der jüngste Bruder Julius (1802–1887) w​urde 1836 Leiter d​er Kreis-Kranken- u​nd Pflegeanstalt Frankenthal. Dieser w​urde 1848 z​um Hauptmann d​er Bürgerwehr gewählt u​nd war m​it Clementine Lehmann, d​er Schwester v​on Cornelia Bettinger verheiratet.

Bettingers Schwäger Carl Aulenbach u​nd Friedrich Lehmann s​owie Jacob Bentz, d​er Ehemann seiner Nichte, nahmen a​m pfälzischen Aufstand t​eil und mussten i​ns Ausland emigrieren. – Der Arzt u​nd Naturforscher Johann Adam Pollich w​ar der Vetter v​on Bettingers Vater.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf H. Böttcher: Dr. Julius Bettinger – Der „Brechvadder“ kommandiert die Bürgerwehr. In: Die Familienbande der pfälzischen Revolution 1848/1849. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte einer bürgerlichen Revolution. Sonderheft des Vereins für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde. Band 14. Heft 6. Ludwigshafen am Rhein 1999. S. 271.

Fußnoten

  1. opacplus.bsb-muenchen.de: Dienstesnachrichten. In: Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz. Speyer 1866. Sp. 1385.
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