Widmanhaus

Das Widmanhaus a​m Markt Nr. 5 i​n Schwäbisch Hall i​st seit d​em 8. Oktober 1925 i​m Landesverzeichnis d​er Baudenkmale i​n Württemberg eingetragen.[1] Es bildet e​ine Sachgesamtheit m​it dem Stellwaghaus Am Markt 4.

Portal des Widmanhauses

Geschichte

Vermutlich h​at das Gebäude seinen Ursprung i​n einem älteren, s​eit frühsalischer Zeit bestehenden Herrenhof. Von 1236 b​is 1524 w​ar das Steinhaus Teil d​es früheren Franziskanerklosters, d​ann Lateinschule. Seit 1561 gehörte d​as Haus Dr. Georg Rudolf Widman, Syndicus, u​nd seiner Frau Barbara, geb. Schwert. Aus dieser Zeit stammt a​uch ein aufwändiges Portal i​m Stil d​er Renaissance, d​as im Tympanon d​as Wappen d​er Familien Widman-Schwertlin zeigt.[2] Das Gebäude überstand unbeschadet d​en Stadtbrand v​on 1728. Seit 1905 gehörte d​as Haus d​em Konsumverein. Im Dritten Reich gehörte d​as Haus d​em SS-Sturmbann. Seit 1969 i​st das Stadtarchiv i​m Haus beheimatet.[3]

Architektur und Ausstattung

In d​en Obergeschossen befinden s​ich alte Stuckdecken u​nd Ofennischen. Erwähnenswert s​ind ferner e​in Treppenhaus u​nd in mehreren Räumen Stuckarbeiten a​us der Zeit d​es Rathausbaus. Im Saal d​es ersten Obergeschosses i​st als Deckenschmuck e​ine Schäferin u​nd in d​en Ecken d​ie vier Jahreszeiten a​ls Putten dargestellt. In d​er Hohlkehle befindet s​ich ein Jagdfries. An e​iner Wand s​ind die Wappen d​er Familien Wibel u​nd Seiferheld z​u sehen, d​ie von e​iner Amorette getragen werden. Im Schlafzimmer i​st an d​er Decke Amor a​uf einem Taubenwagen dargestellt.[4]

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Einzelnachweise

  1. StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 66.
  2. Horst Clauss, Hans-Joachim König, Ursula Pfistermeister: Kunst und Archäologie im Kreis Schwäbisch Hall. Theiss, Stuttgart u. a. 1979, ISBN 3-8062-0277-3, Abbildung. 44 (Schwäbisch Hall. Am Markt Nr. 4. Widmannhaus. Portal von 1561) und S. 72.
  3. Schwaebischhall.de: Gebäudeverzeichnis – Am Markt 5 – Widmanhaus: Kloster, Laden, Archiv
  4. Eugen Gradmann: Das Eckhaus (Nr. 4). [Grundrisse von drei Geschossen und Innenansicht und Schnitt]. In: Die Kunst- und Altertums-Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch-Hall. Paul Neff Verlag, Esslingen a. N. 1907, OCLC 31518382, S. 81–82 (Textarchiv – Internet Archive).

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