Wibele
Wibele sind ein Süßgebäck aus Biskuitmasse, das ursprünglich aus dem Städtchen Langenburg in Hohenlohe (im fränkisch geprägten Nordosten des heutigen Baden-Württembergs) stammt.
Die Masse aus Eiweiß, Puderzucker, Mehl und Vanillezucker erinnert an diejenige von Russisch Brot, enthält jedoch keinen Kakao und wird auch nur hellbraun gebacken. Das in Paaren von dicht beieinander liegenden erbsengroßen Tropfen auf das Blech gespritzte und vor dem Backen über Nacht ruhen gelassene Gebäck hat die Form einer Schuhsohle, ist aber mit nur 22 Millimetern Länge und 12 Millimetern Breite vergleichsweise sehr klein.[1]
Erstmals gebacken wurden die Wibele 1763[2] als Geduldszeltle durch Jakob Christian Carl Wibel, Hofkonditor bei Graf (ab 1764: Fürst) Ludwig zu Hohenlohe-Langenburg in Langenburg. Den Namen gab er dem Gebäck angeblich wegen der Geduld, die zur Herstellung aufzubringen sei. Erst nach 1800 wurde das Gebäck nach seinem Hersteller als Wibele bezeichnet.[1] Nach anderen Angaben entstand der Name bereits zu Lebzeiten Wibels, als Fürst Karl Ludwig zu Hohenlohe-Langenburg aus Verärgerung über die seiner Meinung nach schlechtere Qualität anderer Lieferanten verlangte, nur noch „vom Wibele“ beliefert zu werden.[1][2]
Das Langenburger Café Bauer – an die Familie Bauer hatte Hofkonditor Wibel Betrieb und Rezept später verkauft – darf als einzige Firma deutschlandweit „Echte Wibele“ herstellen, da sich der damalige Inhaber 1911 den Namen beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin schützen ließ.[2] Wibele ohne den Zusatz „Echte“ werden jedoch auch andernorts produziert.[1] Größter Hersteller ist nach eigenen Angaben die Confiserie Bosch aus Uhingen.[3]
Weblinks
- Wibele: Wo 22 Millimeter Kult sind. Abgerufen am 15. August 2021.
Einzelnachweise
- MBW Marketinggesellschaft mbH: Langenburger Wibele, in: Schmeck den Süden. Baden-Württemberg. Abgerufen am 15. August 2021.
- Café Bauer (Langenburg): Geschichte der Wibele. Abgerufen am 15. August 2021.
- Schwäbische Wibele. Abgerufen am 15. August 2021.