Westenwatt
Hintergrund
Westenwatt ist erstmals im Flensburger Stadtrecht von 1284 als Withstagswath als Grenze des Stadtfeldes nach Süden dokumentiert. Bereits im 15. Jahrhundert wurde der Name zusammengezogen und später volksethymologisch zu Westen- umgedeutet. Der erste Namensbestandteil leitet sich von altdän. with für Wald ab. Der zweite kann auf altnord. stag für Stange, Stock (gleicher Begriff wie Stag in der maritimen Sprache) ableiten. Möglich wäre auch eine Ableitung zu dän. stag (Granne), was ursprünglich spitz bedeutete oder stage (Stange, Staken)[1]. Das Wort „Watt“ verweist möglicherweise auf ein Feuchtgebiet (vgl. mit dem benachbarten Fluss Peelwatt sowie auch mit dem südöstlich gelegenen Ort Gosewatt) hin beziehungsweise auf eine Furt am Fluss hin.[2] Der Name beschrieb demnach offenbar ursprünglich einen Überquerungsbereich über den dortigen Fluss.
Der Fluss entspringt östlich von Wielenberg bei Hürupholz, wo sich Feutchtgebiete und Anhöhen, unter anderem der Höckeberg, die höchste Erhebung Angelns, befinden. Beim Abfallwirtschaftszentrum bei Tastrupfeld betritt sie von Südosten kommend das Flensburger Stadtgebiet, um anschließend das ehemalige Moorgebiet am Martinstift zu durchfließen. Das Feuchtgebiet nördlich vom Martinstift wurde in der Vergangenheit zur Gewinnung von landwirtschaftlicher Flächen trockengelegt. Sie fließt ein Stück weiter nördlich wo in einem Winkel zwischen Osttangente und Eckernförder Landstraße mehrere Teiche, welche der Wasserrückhaltung dienen, zu finden sind.
Ein weiteres Stück westlich verschwindet sie in einem unterirdischen Durchfluss unter der Osttangente. Unterirdisch fließt sie unter dem Gewerbegebiet Süd hindurch. Ursprünglich mündete sie im Bereich der Lise-Meitnerstraße in der Peelwatt. Im Zuge weitreichender Baumaßnahmen im Gewerbegebiet wurde der Zulauf verlegt. Ein neuer unterirdischer Bachlauf unter dem Fördepark, der in Richtung Westen verläuft, würde für die Westenwatt geschaffen. Der neue Bachlauf der Westenwatt führt westlich vom Fördepark in das Regenrückhaltebecken der Schleifenrampe (Ausfahrt Süd) der Bundesstraße 200. Dieses „Westenwater Rückhaltebecken (der Ausfahrt Süd)“ entwässert letztlich nördlich, in offener Gestalt, beim Scherrebektal in der Peelwatt.[3][4]
Einzelnachweise
- Kristian Hald: Nogle navne fra Flensborg bymark, in: Sønderjydske Aarbøger 1964, S. 272
- Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel Peelwatt.
- Beispiel Scherrebektal - Landschaftsgestaltung durch Wasser und Eis im Flensburger Raum. - Teil 3, Seite 3 und 6 ff.
- Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Westenwattau