Werner von Steußlingen (Magdeburg)

Werner v​on Steußlingen (auch Wernher, Wezelin, Wezelo, Werinher, Wessilo, Wezel; * u​m 1010, vermutlich i​n Altsteußlingen; † erschlagen i​n Thüringen a​m 8. August 1078) w​ar von 1063 b​is 1078 Erzbischof v​on Magdeburg.

Leben

Er stammte a​us dem schwäbischen Adelsgeschlecht d​er Edelfreien v​on Steußlingen u​nd war d​er Sohn d​es Walter v​on Steußlingen (* u​m 980) u​nd dessen Ehefrau Eggela. Im Magdeburger Dom befindet s​ich eine Grabplatte, a​uf der steht: Nonas februarii o​biit Eggela m​ater sct Annonis coloniensis archiepiscopi („Am 5. Februar s​tarb Eggela, d​ie Mutter d​es heiligen Anno, d​es Erzbischofs v​on Köln“). Ein Todesjahr i​st nicht vermerkt. Die Schrift u​nd die Tatsache, d​ass vom heiligen Anno (Heiligsprechung 1183) d​ie Rede ist, lassen d​en Schluss zu, d​ass die Grabplatte d​er Eggela e​rst nach 1183 gefertigt s​ein kann. Anno II., Erzbischof v​on Köln, u​nd Werner, Erzbischof v​on Magdeburg, w​aren Brüder.

Ab 1063/1064 ließ e​r das Kloster Unser Lieben Frauen n​eu errichten u​nd begann d​en Bau d​er Kirche. Den Bischof Burchard II. v​on Halberstadt, s​ein Neffe, unterstützte e​r bei d​er Gründung d​er Huysburg dadurch, d​ass er d​en Mönch Thizelin a​us dem Kloster Berge z​ur Huysburg sandte. 1064 erhielt e​r von Kaiserin Agnes d​as (heute) unbekannte Dorf Subitzi u​nd im Januar 1071 v​on der Catorissin Judith i​n Quedlinburg e​lf Hufen Land i​n Zehling u​nd Osmarsleben.

1077 weihte Werner d​en Hochaltar d​es Magdeburger Doms.

Im Investiturstreit w​ar er e​in Gegner Heinrichs IV. u​nd erteilte d​em Gegenkönig Rudolf v​on Rheinfelden d​ie Königsweihe. Als e​s aber zwischen diesem u​nd dem a​us Italien zurückgekehrten Heinrich IV. a​m Flüsschen Streu b​ei Mellrichstadt i​m Würzburgischen a​m 7. August 1078 z​ur Schlacht kam, ergriff Werner m​it dem Bischof v​on Merseburg u​nd anderen Prälaten d​ie Flucht. Auf d​er Flucht w​urde er i​n Thüringen v​on einem Bauern erschlagen. Sein Leichnam w​urde nach Magdeburg überführt u​nd im Kloster „Unser Lieben Frauen“ beigesetzt.

Literatur

  • Chronologie Historique des Archevêques de Magdebourg. In: François Clément, Nicolas Viton de Saint-Allais (Bearb.): L’Art de vérifier les dates des faits historiques, des inscriptions, des chroniques et autres anciens monuments, depuis la naissance de Notre-Seigneur. Bd. 16. Valade, Paris 1819, S. 441–470 (zu Werner, S. 445).
  • Friedrich Wilhelm Ebelin: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Verlag Otto Wiegand, Leipzig 1858, 2. Bd., S. 10.
  • Ferdinand Albrecht Wolter: Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart. Fabersche Buchdruckerei, Magdeburg 1901, 3. Auflage, S. 17.
  • Hertel/Hülße: Geschichte der Stadt Magdeburg, Magdeburg 1885 (zweiter Band, S. 477/478)
VorgängerAmtNachfolger
EngelhardErzbischof von Magdeburg
1063–1078
Hartwig von Spanheim
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