Werner-Heisenberg-Gymnasium Leverkusen
Das Werner-Heisenberg-Gymnasium befindet sich in Leverkusen-Lützenkirchen. Es gehörte zu den ersten 24 MINT-EC-Schulen in Deutschland. Die Schule bietet einen mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie einen deutsch-französischen Zweig. Es wurde nach dem Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg benannt.
Werner-Heisenberg-Gymnasium | |
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Haupteingang des Werner-Heisenberg-Gymnasiums | |
Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 166200 |
Gründung | 1976 |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 3′ 56″ N, 7° 2′ 35″ O |
Träger | Land NRW |
Schüler | 811 (Stand: 2018/19)[1] |
Lehrkräfte | 83 (Stand: 2018/19)[2] |
Leitung | Kai Vrancken (kommissarisch) |
Website | www.whg-lev.de |
Geschichte und Besonderheiten der Schule
Das Werner-Heisenberg-Gymnasium entstand 1976 durch die Zusammenlegung der Opladener Landrat-Lucas-Schule II sowie der Ina-Seidel-Schule.
1989 wurde ein deutsch-französischer Zweig eingerichtet. Die teilnehmenden Schüler sind in einer eigenen Klasse und haben als erste Fremdsprache Französisch sowie zusätzlich zwei Stunden Englisch. Mit Beginn des 6. Schuljahres erhalten die Schüler vollen Englischunterricht als zweite Fremdsprache. In dieser Jahrgangsstufe findet auch der gegenseitige Austausch mit einer Partnerschule in Saint-Germain-en-Laye statt. In den Folgejahren werden die Sachfächer Erdkunde (ab Klasse 7), Geschichte (ab Klasse 8) und Politik (ab Klasse 9) auf Französisch unterrichtet. Mit Französisch Leistungskurs und Geschichte bilingual als 3. oder 4. Abiturfach kann dann auch das bilinguale Abitur erreicht werden.
Im Jahre 2000 wurde ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig eingeführt. Zu Zeiten des neunklassigen Gymnasiums (G9) erhielten die Schüler im Rahmen der MINT-Profilklasse in allen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I Unterricht in allen drei Naturwissenschaften Biologie, Physik und Chemie. Inzwischen gibt es keine solche Profilklasse mehr, sondern die Schüler erhalten zunächst in der Jahrgangsstufe 5 zusätzlichen Unterricht im sogenannten Fach „MINT junior“, welches im Klassenverband unterrichtet wird. Ab der Klasse 7 gibt es die Möglichkeit für zwei Jahre zwei zusätzliche MINT-Stunden zu wählen, in denen das naturwissenschaftliche Interesse weiter gefördert wird. Alternativ kann auch das sogenannte Sprachprofil gewählt werden, das besonders kreatives Arbeiten in den Fächern Deutsch und Englisch in den Fokus stellt. Beide Profile stehen allen Schülern offen, auch der bilingualen Klasse. Der Klassenverband bleibt bestehen, die Profilstunden liegen in einer Zeitschiene im Stundenplan.
Seit 2007 gibt es an der Schule das Bistro RELAX, dessen Name von Schülern vorgeschlagen wurde. Es wird ehrenamtlich von Eltern geleitet.
Mit der Einführung des gebundenen Ganztags wurde auch eine Mensa eingerichtet, in der nach dem „cook and chill“-Verfahren frisch zubereitete Speisen angeboten werden. Täglich kann aus drei Menüs sowie der Nudelbar gewählt werden. Bestellt wird über eine App, die das Geld direkt abbucht.
Am 12. Mai 2010 wurde die Schule mit dem „Berufswahl-Siegel“ ausgezeichnet. Es steht für die besondere Unterstützung, die das Werner-Heisenberg-Gymnasium den Schülern gibt. Demnach haben die Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums bei der Berufswahl eine große Entscheidungshilfe.
Gebäude
Das Schulgebäude wurde 1976 errichtet. 1988 wurde eine Außensportanlage errichtet, welche die Dreifach-Sporthalle ergänzt. Im Jahr 2009 wurde mit der Errichtung eines Anbaus begonnen, der im Januar 2011 eingeweiht wurde. In dem Anbau befinden sich vier neue Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht[3], in denen die Schüler selbst Versuche durchführen können. Dabei wurde zusätzlich auch die Sammlung vergrößert und die Ausstattung modernisiert (z. B. interaktive Whiteboards). Im Zuge des Anbaus, wurden die bestehenden Hörsäle und auch alle ehemaligen naturwissenschaftlichen Übungsräume saniert bzw. umgebaut. Dabei erhielten alle Räume den gleichen hohen Standard an Ausstattung wie im Neubau.
Des Weiteren wurde durch die aufwändige Kernsanierung ein großzügiger Freizeitbereich mit Kickern und Air-Hockey eingerichtet, zu dem auch der neu gestaltete Innenhof gehört und die für den Ganztagsbetrieb erforderliche Mensa.
Ebenfalls saniert wurden in den weiteren Bauabschnitten die Kunst- und Werkräume und zuletzt die Musikräume. Neu hinzugekommen ist ein Keyboard-Lab, das es Schülern ermöglicht, mithilfe von Keyboards und Kopfhörern im regulären Musikunterricht individuell Musik zu erfahren und zu machen.
Zur Zeit (Schuljahr 2018/19) befindet sich die Schule in einer umfangreichen Sanierung. Die in mehreren Abschnitten durchgeführten baulichen Veränderungen wurden vom Kollegium mitentwickelt und berücksichtigen neben Brandschutzaspekten auch pädagogische Konzepte zur Gestaltung und Aufteilung der Räume.
Stand Februar 2022 befindet sich die Schule in einer Baustelle. Die Aula ist schon seit knapp 3 Jahren nicht mehr tätig und es herrschen seit dem nur noch Bauarbeiten auf der Schule.
Internationales Abitur
Das Werner-Heisenberg-Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2007/2008 eine von 31 (Stand: 2007) Schulen in Deutschland, welche das International Baccalaureate anbieten und aufgrund einer entsprechenden Zertifizierung eine IB World School. Das International Baccalaureate kann jedoch nicht als Ersatz für das normale Abitur verwendet werden, da dies gesetzlich nicht möglich ist. Daraus entsteht eine Doppelbelastung (Abitur und IB) für die Schüler, welche sich auch in zusätzlichem Arbeitsaufwand äußert. Außerdem gibt es eine Einschränkung in der Fächerwahl, da eine maximale Überlappung der Anforderungen des deutschen Abiturs und des IBs die Arbeitsbelastung wieder reduziert. Zudem ist aber für jedes Fach, das im International Baccalaureate belegt werden soll, eine speziell ausgebildete Lehrkraft erforderlich. Diese Zusatzqualifikation wird durch eine Fortbildung erreicht, welche die meisten der im IB unterrichtenden Lehrkräfte bereits erhalten haben.
Die Fächerwahl ist etwas eingeschränkt. Es stehen die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Geschichte, Mathematik, Biologie, Chemie und Physik für das IB zur Auswahl, wobei derzeit Deutsch und Geschichte von IB-Absolventen nicht als Leistungskurs, sondern nur als Grundkurs gewählt werden können. Drei der sechs Kurse sind als higher level courses zu belegen, wobei der Grundkurs Deutsch in Kombination mit einem zweistündigen World Literature einer dieser drei higher level courses ist. Der Vorteil an diesem Modell ist die gleichzeitige Abdeckung der Pflichtbindung eines Faches aus dem Bereich Kunst/Musik/Literatur für das deutsche Abitur. Die Wahl der Leistungskurse für das deutsche Abitur hat schließlich einen Einfluss darauf, welche Standard level courses noch zu belegen sind.
In allen nichtsprachlichen Fächern erhalten die Schüler in der Regel zwei Zusatzstunden pro Woche, die zumeist auf Englisch unterrichtet werden. Darüber hinaus müssen die Schüler 150 CAS-Stunden (Creativity/Activity/Social) sowie das Fach Theory of Knowledge absolvieren, das grob dem Fach Philosophie entspricht und wie dieses im deutschen Abitur gewertet wird. Allgemein ist zu beachten, dass zwar ein zusätzlicher Arbeitsaufwand für die Schüler entsteht, der zusätzliche Unterricht nicht zuletzt aber auch die Leistungen im deutschen Abitur fördern und verbessern kann.
Falls es der Stundenplan zulässt, bleibt es den Schülern ungenommen, weitere Fächer zu wählen, die dann nur für das deutsche Abitur relevant sind. In der Regel ist dies jedoch nicht zu empfehlen, um den Lernaufwand nicht unnötig zu erhöhen, d. h. in den sechs Prüfungsfächern des IBs sollten die vier Abiturfächer enthalten sein.
Bekannte Schüler
- Joachim Rees (* 1964), Kunsthistoriker
- Uwe Boll (* 1965), Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor[4]
Einzelnachweise
- Fachbereich Schulen Leverkusen: Teilschulentwicklungsplan Gymnasium 2015/2016-2019/2020 (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) (schulen-lev.de, S. 11, abgerufen am 13. Juni 2016)
- Kollegium Schuljahr 2015/16 (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) (whg-lev.de, abgerufen am 13. Juni 2016)
- Neue Räume für Heisenberg
- Uwe Boll: Ihr könnt mich mal! Vom Kurzfilmer in Burscheid zum meistgehassten Regisseur Amerikas. Kick Verlag, Bonn 2017, ISBN 978-3-946312-17-8.