Werderklinik
Das Gebäude der ehemaligen Werderklinik in Schwerin, Stadtteil Schelfstadt, Werderstraße 30 und Robert-Koch-Straße 42, ist ein Baudenkmal in Schwerin. Seit 2014 ist es das Verwaltungsgebäude der VR-Bank Schwerin.
Geschichte
Die Schelfstadt, ursprünglich die Schelfe, seit 1349 auch Neustadt, entwickelte sich seit dem 11. Jahrhundert als zunächst selbstständiger Ort und ab 1705 als Stadt und wurde 1832 Stadtteil von Schwerin.
1841 entstand das Stadtkrankenhaus Schwerin, die Werderklinik. 1930/31 wurde an dem Demmler-Bau ein neues Hauptgebäude, der Hamann-Bau, angefügt. Die Klinik verfügte nun über etwa 200 Betten. Von 1952 bis um 1976 war es zur Sicherung der Schwerpunktversorgung das Bezirkskrankenhauses des Bezirks Schwerin, das von 1945 bis 1974 vom Chefarzt Ekkehard Schütze ärztlich geleitet wurde. Der Hauptbau erhielt an der Ostseite einen Anbau.
Um 1976 wurde an der Wismarschen Straße ein neues Bezirkskrankenhaus erstellt, das 1999 ein Medizinisches Zentrum und 2004/05 die Helios Kliniken Schwerin wurde. Die Orthopädie verblieb am Standort Werderklinik. Nach der Wende diente die Anlage zuletzt bis 2004 als Orthopädische Klinik, die dann auch Teil der Helios-Kliniken wurde.
Das Krankenhaus bestand aus zwei mit einem Zwischentrakt verbundenen Häusern sowie dem Pförtnerhaus, dem Wohnhaus des Chefarztes, dem Heizhaus und dem Siechenhaus:
- Das dreigeschossige 15-achsige klassizistische Krankenhaus, der Demmler-Bau von 1840 mit 90 Betten, entstand auf Initiative des Senators Strempel nach Plänen von Georg Adolf Demmler. Es war eines der ersten Krankenhausbauten in Mecklenburg. Nach 1930 wurde das Haus saniert.[1]
- Das vier- bis fünfgeschossige Hauptgebäude von 1930/31, der Hamann-Bau, entwarf Andreas Hamann im Stil des Bauhauses.
- Das ehem. zweigeschossige Pförtnerhaus, Werderstraße 28a.
- Das ehem. Wohnhaus des Chefarztes, Barcastraße 7, stammt von 1954.
- Das ehem. Heizhaus, Hospitalstraße 7, wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.
- Das ehem. Siechenhaus von 1901, Robert-Koch-Straße 22–34, mit einer markanten Fassade aus Backstein und den Rundbogenfenstern wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.[2]
Die Freiflächen mit Bepflanzung, Wegeführung und Einfriedung am Krankenhaus und vor dem ehem. Siechenhaus stehen auch unter Denkmalschutz.
Seit 2014 befindet sich in den umgebauten und gründlich sanierten Gebäuden die VR-Bank. Das planende Architektenbüro Brenncke strebte „die weitgehende Wiederherstellung des gesamtheitlichen architektonischen Erscheinungsbildes des Gebäudeensembles von 1931“ an. An den Hamann-Bau wurde ein eingeschossiger Neubau gestellt, der durch seine moderne Gestaltung mit viel Glas und Metall als Symbol für „die dritte Bau-Epoche nach Demmler und Hamann“ – so Joachim Brenncke – gelten soll.[3]
Literatur
- Horst Ende, Walter Ohle: Schwerin. E. A. Seemann, Leipzig 1994, ISBN 3-363-00367-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Margot Krempien: Schweriner Schloßbaumeister G. A. Demmler 1804–1886. Eine Biographie. Demmler Verlag, Schwerin 1991, ISBN 3-910150-06-3.
- Schweriner Volkszeitung vom 3. Dezember 2015: Sparkasse ehrt in diesem Jahr verdienstvolle Sanierer denkmalgeschützter Bauwerke.
- Stefan Krieg: Krankenzimmer werden Büros. In: Schwerin live, 2014.