Weingut Wittmann

Das Weingut Wittmann befindet s​ich in d​er rheinland-pfälzischen Gemeinde Westhofen i​m Bereich Wonnegau d​es deutschen Weinanbaugebiets Rheinhessen. 2021 bewirtschaftete d​as Weingut e​twa 28 Hektar Rebfläche.[1] Das Weingut i​st Mitglied i​m Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP).

BW

Geschichte

Der typische, rheinhessische Gemischtbetrieb, d​er aus d​em 17. Jahrhundert stammen soll, begann m​it der Flaschenfüllung d​er eigenen Weine i​m Jahr 1921.[2] In d​en 1980er Jahren stellten d​ie Besitzer Günter u​nd Elisabeth Wittman a​uf ökologischen Weinbau um. Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise w​urde 2003 eingeführt.[3][4] Das Westhofener Weingut h​at seitdem maßgeblich z​um gestiegenen Ansehen d​es Weinbaugebietes beigetragen.[4]

Der Sohn Philipp Wittmann studierte a​n der Hochschule Geisenheim u​nd ist s​eit dem Jahrgang 1999 Kellermeister,[4] Mitbesitzer s​eit 2007[2] u​nd der Önologe d​es Weinguts. Philipp w​ar von 2005 b​is 2019 Vorsitzender d​es VDP i​n Rheinhessen[5] u​nd ist Vizepräsident d​es Bundesverbandes d​es VDP.[6] Der Weinführer „Gault-Millau“ wählte Philipp Wittmann z​um „Winzer d​es Jahres“ 2014.[7] „Wittmann i​st einer d​er Vorreiter d​es ökologischen Weinbaus“, urteilte d​ie Jury. Er produziere s​eit mehreren Jahren trockene Rieslinge, „die betörend heranreifen“.[8]

Weinlagen, Böden und Rebsorten

Wichtigste Lagen d​es Weingutes Wittmann s​ind der Morstein, Aulerde u​nd Kirchspiel. Von diesen Lagen werden obligatorisch d​ie Großen Gewächse d​es Gutes erzeugt.[9] Das Terroir verteilt s​ich auf Tonmergel-, Löss-, Lehm- u​nd Kalksteinverwitterungsböden, w​as den Weinen Vielschichtigkeit u​nd Fülle verleiht.[10][2] Ergebnisse e​iner Bodenschätzung 1930 i​m Zuge d​es seinerzeit n​euen Weingesetzes/Reichsbodenschätzung belegen d​ie Güteklasse I d​er Kernlagen d​es Betriebs.[10] Die besten Weine d​es Weingutes werden u​nter der Lagenbezeichnung verkauft, i​m mittleren Segment d​ie Ortsweine „Westhofener“, während d​ie übrigen Qualitätsweine b​is zum Kabinett a​ls Gutsweine vermarktet werden.[9]

Das Weingut produziert r​und 65 % Riesling, 10 % Silvaner 20 % Burgundersorten (Chardonnay u​nd Weißer Burgunder).

Bewertungen (Auswahl)

  • Gault Millau WeinGuide 2014: vier Trauben. „Wittmann ist einer der Vorreiter des ökologischen Weinbaus und Motor der qualitativen Entwicklung im Wonnegau. Seit Jahren produziert er große trockene Rieslinge, die betörend heranreifen. Fast eigenhändig hat er den Morstein zur legendären Lage hervorgehoben“. „Vielleicht sind die 2012er die bis dato besten seiner eindrucksvollen Winzerkarriere.“ 95 Punkte: 2012 Alte Reben Riesling „La Borne“, 94 Punkte: 2012 Morstein Riesling Großes Gewächs, 92 Punkte: 2012 Kirchspiel Riesling Großes Gewächs[10]
  • Eichelmann 2009 *****[9]

Einzelnachweise

  1. Weingut Wittmann 13. Oktober 2021.
  2. Stephan Reinhardt: The Finest Wines of Germany: A Regional Guide to the Best Producers and Their Wines University of California, Davis, Fine Wine Editions, 2012, ISBN 0-520-27322-2, S. 150.
  3. Weingut Wittmann. (Nicht mehr online verfügbar.) Gault-Millau, November 2012, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 18. Januar 2014.
  4. Armin Diel und Joel B. Payne: Der Süden Rheinhessens rüstet auf. Wonnige Weine aus dem Wonnegau. (Nicht mehr online verfügbar.) Alles über Wein, Mai 2005, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 18. Januar 2014.
  5. Neue Führung bei VDP.Rheinhessen. Artikel vom 12. Dezember 2019 auf der Webseite meininger.de. Abgerufen am 20. September 2021.
  6. Führungswechsel im VDP-Präsidium Artikel vom 25. Juli 2012 auf der Webseite riesling.de. Abgerufen am 20. September 2021.
  7. Fredrik von Erichsen: Gault&Millau kürt Rheinhessen Wittmann zum „Winzer des Jahres“. Ernährung. Focus, 7. November 2013, abgerufen am 18. Januar 2014.
  8. Winzer des Jahres 2014: Philipp Wittmann Die „Nr.7“ in der Weinelf Deutschlands, der Fußballmannschaft der Deutschen Weinbranche.
  9. Eichelmann 2009 – Deutschlands Weine, S. 694.
  10. Joel B. Payne (Hrsg.): Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2014, Christian, 2013, ISBN 3-86244-488-0, S. 893.
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