Weiherhof (Düren)
Das Gut Weiherhof, auch Schillingshof genannt, steht in Gürzenich, einem Stadtteil von Düren im gleichnamigen Kreis in Nordrhein-Westfalen in der Schillingsstraße 331.
Im 14. Jahrhundert wird der Weiherhof erstmals erwähnt. Erster bekannter Besitzer war das Kloster Schwarzenbroich. Das Kloster erwarb den Hof im Jahre 1492. Zum Anwesen gehörten zwei etwas abseits gelegene künstlich angelegte Fischteiche. Das Kloster baute das Gut damals offensichtlich aus und legte sechs weitere Teiche an. Die acht Teiche dienten der Versorgung des Klosters mit Fisch. Der Weiherhof wurde damals noch als Pfaffenhof bezeichnet.
1446 nahm das Kloster Schwarzenbroich zwei in Gürzenich gelegene Weiher in Erbpacht von Loiff von Linzenich. 1492 verkaufte dann Jakob Scheyft seinen Besitz, nämlich Haus, Hof, Benden und Weiher ebenfalls an das Kloster. Diesen Besitz hatte er kurz zuvor von den Herren von Linzenich selber erst gekauft.
Um 1640, während des Dreißigjährigen Krieges, kaufte Adam Wilhelm II. von Burg Obbendorf (Hambach), Herr zu Gürzenich, den "Weiherhof" und blieb bis 1767 im Besitz der Familie Schellard. Die Familie Schellart verarmte und verschuldete sich immer mehr. Am 4. Februar 1767 sah sie sich gezwungen, den Weiherhof im Rahmen einer Versteigerung abzugeben. Kloster Wenau erwarb das Anwesen mit etwa 500 Morgen Wald für 24 900 Reichstaler.
Der Weiherhof wurde 1802 durch Napoleon säkularisiert und kam dann an die Familie Schillings. Anfang des 19. Jahrhunderts kam der Weiherhof in den Besitz des Oberförsters Schillings aus Aachen, dessen Söhne bis 1918 Eigentümer des Hofes waren. Zu dieser Zeit bürgerte sich in Gürzenich auch der Name " Schillingshof"ein. Die Familie Carl und Max Schillings, die den Hof von ihrem Vater erbten, gelangen zum Weltruhm. Carl Georg Schillings brachte es als Afrikaforscher und Schriftsteller und sein Bruder Max von Schillings als Komponist und Dirigent (u. a. als Generalmusikdirektor am Hoftheater zu Stuttgart) zum Weltruhm.
1918 erwarb Baron von Bennigsen das Anwesen. 1924 kaufte die Familie Schoeller Gut Weiherhof, das heute im Besitz von Christa Schüll, einer geborenen Schoeller, ist.
Beim Weiherhof handelt es sich um ein zweigeschossiges, querrechteckiges Herrenhaus mit Mansarddach, dem an der Straßenseite ein achtseitiger, viergeschossiger Turm vorgelagert ist. An das Herrenhaus schließt sich ein dreiflügeliger Wirtschaftshof an. In der Hauptbausubstanz rührt der Gutshof aus dem endenden 18. Jahrhundert. In den Ankern der Wirtschaftsgebäude findet sich die Jahreszahl 1778. Erwähnenswert ist der Landschaftspark des Weiherhofes aus dem 19. Jahrhundert.
Das Bauwerk ist unter Nr. 6/001 in die Denkmalliste der Stadt Düren eingetragen.[1]
Einzelnachweise
- Herbert Pawliczek: Denkmälerverzeichnis der Stadt Düren 1984. In: Dürener Geschichtsblätter. Nr. 76, Düren 1987, ISSN 0416-4180