Weißer Schöps
Der Weiße Schöps, obersorbisch Běły Šepc, ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz (Deutschland). Er gehört zum Flusssystem der Elbe, er erreicht über den Schwarzen Schöps die Spree und die Havel.
Weißer Schöps obersorbisch Běły Šepc | ||
Der Weiße Schöps bei Daubitz | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 58248 | |
Lage | Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Schwarzer Schöps → Spree → Havel → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Bei Deutsch-Paulsdorf 51° 5′ 31″ N, 14° 50′ 10″ O | |
Quellhöhe | 301,5 m ü. NN | |
Mündung | Bei Reichwalde in den Schwarzen Schöps 51° 22′ 15″ N, 14° 39′ 52″ O | |
Mündungshöhe | 125,3 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 176,2 m
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Abfluss am Pegel Kringelsdorf[1] AEo: 367 km² Lage: 200 m oberhalb der Mündung |
NNQ (09.12.2006) MNQ 1985/2005 MQ 1985/2005 Mq 1985/2005 MHQ 1985/2005 HHQ (02.01.1987) |
1,49 m³/s 3,04 m³/s 5,06 m³/s 13,8 l/(s km²) 22,1 m³/s 82,4 m³/s |
Rechte Nebenflüsse | Schwarzgraben, Raklitza | |
Mittelstädte | Görlitz | |
Gemeinden | Markersdorf, Schöpstal, Kodersdorf, Horka, Hähnichen, Rietschen, Boxberg/O.L. |
Verlauf
Der Fluss entspringt im Norden des Großen Nonnenwalds, der sich etwa 15 km west-südwestlich von Görlitz erstreckt. Seine Quelle liegt süd-südwestlich von Deutsch-Paulsdorf zwischen Reichenbach/O.L. im Norden und Bernstadt auf dem Eigen im Süden. Wenige Kilometer westlich entspringt der Schwarze Schöps. Von seiner Quelle aus verläuft der Weiße Schöps in überwiegend nordwestlicher Richtung zwischen der Lausitzer Neiße im Osten und der Spree im Westen.
Als anfangs kleiner Wiesenbach fließt der Weiße Schöps in nordöstliche Richtung, um auf Görlitz zuzusteuern. Die Stadt passiert er westlich und durchfließt die Gemeinde Schöpstal, deren Namensgeber er ist. Anschließend verläuft der Fluss in nördlicher Richtung durch die Gemeinden Kodersdorf, Horka und Hähnichen, bevor er sich allmählich nach Westen wendet. Von der Geheeger „Wasserteile“ fließt der Schwarzgraben als rechter Nebenfluss zu.
In Rietschen angekommen, nimmt er die Raklitza auf. Anschließend floss der Weiße Schöps bis 2014 vollständig kanalisiert am Nordrand des Tagebaus Reichwalde, dessen gereinigtes Grubenwasser er aufnahm, in westlicher Richtung in die Gemeinde Boxberg/O.L. und mündete zwischen den Ortsteilen Kringelsdorf und Boxberg in den von Südosten heranfließenden Schwarzen Schöps. Vor der Verlegung seines Flussbettes zugunsten des Tagebaus, die in drei Bauabschnitten zwischen 1977 und 1991 erfolgte, lag die Mündung zwischen Reichwalde und Kringelsdorf.
Verlegung des Flussbettes
Um die nordöstliche Fortführung des Tagebaus Reichwalde zu ermöglichen, wurde das Flussbett zwischen 2011 und 2014 erneut verlegt.[2][3] Von Rietschen führt der Weiße Schöps über Werda, Neuliebel, Hammerstadt und Altliebel (Nappatsch) südlich am Tagebau vorbei, wobei ein Teil des Flusslaufs naturnah gestaltet wurde. Die Mündung in den Schwarzen Schöps erfolgt seitdem etwas südlich der ursprünglichen Mündung vor Reichwalde.
Einzelnachweise
- Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 69, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- Regina Weiß: Ein neues Bett für den Weißen Schöps. In: Lausitzer Rundschau, Lokal-Rundschau für Weißwasser und Niesky. 10. Juli 2008. (Online-Artikel)
- http://corporate.vattenfall.de/newsroom/pressemeldungen/2014/der-weibe-schops-hat-sein-neues-bett-in-besitz-genommen/
Literatur
- Görlitz und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 54). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1994, ISBN 3-7400-0932-2. (S. 41ff.)