Wavelet-Paket-Transformation

Die Wavelet-Paket-Transformation i​st eine Erweiterung d​er schnellen Wavelet-Transformation (FWT) u​nd dient w​ie diese i​n der digitalen Signalverarbeitung d​er Analyse u​nd Kompression digitaler Signale. In d​er FWT w​ird ein zeitdiskretes Eingangssignal m​it einer Abtastrate F mittels e​iner Wavelet-Filterbank (z. B. d​er Daubechies-Wavelets) i​n einen Tiefpasskanal L u​nd einen Bandpasskanal H m​it halber Abtastrate F/2 aufgespalten u​nd dieses Vorgehen für d​en Tiefpasskanal rekursiv wiederholt. So entstehen i​m darauffolgenden Schritt a​us dem Kanal L d​ie Kanäle LL u​nd LH m​it Abtastrate F/4, a​us dem Kanal LL i​m nächsten Schritt d​ie Kanäle LLL u​nd LLH u​nd so weiter.

Bei d​er Wavelet-Paket-Transformation werden n​un auch d​ie Bandpasskanäle aufgespalten, sodass i​m zweiten Rekursionsschritt n​icht nur LL u​nd LH, sondern a​uch die Kanäle HL u​nd HH entstehen. Im dritten Schritt entstehen s​o acht Teilkanäle usw. Die Teilkanäle d​es Ergebnisses u​nd der Zwischenschritte können i​n einem binären Baum angeordnet werden.

Paketbaum mit Filter g für den L-Kanal und h für den H-Kanal

Diese Transformation k​ann dazu dienen, a​us einer 2-Kanal-DWT w​ie z. B. d​en Daubechies-Wavelets e​ine M-Kanal-DWT z​u erhalten, w​obei M e​ine Potenz v​on zwei ist, d​er Exponent w​ird Tiefe d​es Paket-Baums genannt. Dieses Verfahren w​ird in d​er Breitbanddatenübertragung a​ls DWT-OFDM bzw. DWPT-OFDM a​ls Alternative z​ur schnellen Fourier-Transformation i​n der FFT-OFDM angewandt.

Hat die zugrundeliegende Wavelet-Transformation eine Skalierungsfunktion φ mit Tiefpassfilter (L-Kanal) und Bandpassfilter (H-Kanal), so ergeben sich die Wavelets der Kanäle zu

wobei der Operator der Verschiebung (shift) um 1 in Richtung wachsender -Werte ist, d. h. . Potenzen von sind dann Verschiebungen um den Exponenten der Potenz, Laurent-Polynome in entsprechen den jeweiligen Linearkombinationen der verschobenen Funktionen.

Bis hier sind die Funktionen und identisch mit den in der FWT auftretenden. Im zweiten Schritt ergeben sich neue Funktionen

Ist das Spektrum von nahezu optimal auf das Basisband beschränkt und sind und gute frequenzselektive digitale Filter für die sich 1-periodisch wiederholenden Intervalle bzw. , so wird das Spektrum von auf konzentriert sein, das von auf , das von auf , d. h. die Frequenzbänder der Kanäle sind in , jedes mit Breite 1/2, in der Reihenfolge LL, LH, HH, HL angeordnet.

Im dritten Schritt dann

usw.

In der folgenden Grafik wurden die Wavelets der dritten Stufe dargestellt, die sich aus dem Daubechies-12-Tap-Wavelet D12 ergeben, der Übersichtlichkeit halber ganzzahlig verschoben. Daneben die Amplituden der Fourier-Transformierten der einzelnen Wavelets. Man kann aus den Spektren im Amplitudenbereich oberhalb 0,7 die Aufteilung des Frequenzbandes in die acht Teilkanäle der Breite 1/2 mit der Reihenfolge LLL, HLL, HHL, LHL, LHH, HHH, HLH, LLH ablesen. Dies entspricht einer Variante eines Gray-Codes.

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