Wat Ratcha-orasaram

Wat Ratcha-orasaram Ratchaworawihan (Thai: วัดราชโอรสารามราชวรวิหาร), k​urz Wat Ratcha-orot (วัดราชโอรส; a​uch Wat Raja Orasaram o​der Ratchaorotsaram geschrieben) i​st ein buddhistischer Tempel (Wat) i​m Bezirk (Khet) Chom Thong v​on Bangkok, Thailand. Der Tempel l​iegt am westlichen Ufer d​es Khlong Sanam Chai, d​er über d​en Khlong Bangkok Yai d​en Mae Nam Chao Phraya (Chao-Phraya-Fluss) m​it Samut Songkhram verbindet.

Blick durch das Eingangsportal
Wat Ratcha-orasaram (Bangkok)
Wat Ratcha-orasaram
Lage des Wat Ratcha-orasaram

Geschichte

Der Tempel wurde bereits in der Ayutthaya-Periode erbaut, zu jener Zeit hieß er noch „Wat Chom Thong“. Als zur Regierungszeit von König Phuttaloetla (Rama II.) im Jahre 1819 der neue König Bagyidaw den Thron in Birma bestieg, kamen Gerüchte auf, die Burmesen planten eine neue Attacke auf die junge Thaination. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, wurde der Sohn des Königs, Prinz Chesda Bodin, mit einer gut ausgerüsteten Armee zur Grenze bei Ratchaburi geschickt, um einer möglichen Invasion möglichst früh zu begegnen. Die Armee wurde per Schiff über Khlongs in das Zielgebiet transportiert. Der Legende nach erreichte der Prinz in der ersten Nacht Wat Chom Thong, wo er übernachtete. Der Abt des Tempels hatte einen günstigen Zeitpunkt errechnet, um eine alte brahmanische Zeremonie auszuführen, die Khon Tawan („Segnen der Krieger am Vorabend des Krieges“) genannt wurde. Der Prinz gelobte, sollte er siegreich aus dem Krieg zurückkommen, würde er den Tempel renovieren. So bewachte der Prinz die Grenze bis zum Beginn der Regenzeit, aber die Burmesen erschienen nicht. Obwohl ja keine Schlacht geschlagen wurde, fühlte sich der Prinz dennoch an sein Gelübde gebunden, und begann mit den Renovierungsarbeiten. Später bekam der Tempel von König Rama II. einen neuen Namen verliehen: Wat Ratcha-orot – „Tempel des Königssohnes“, da er von diesem renoviert worden war.

Nach 14 Jahren wurden d​ie Renovierungsarbeiten fertiggestellt, Prinz Chesda Bodin w​ar inzwischen a​ls Phra Nang Klao (Rama III.) z​um dritten König d​er Chakri-Dynastie gekrönt worden. Als König verlieh e​r dem Tempel d​en Rang „Königlicher Tempel Erster Klasse“ u​nd nannte i​hn von d​a an Wat Ratcha-orasaram Ratchaworawihan.

Baustil

Zu j​ener Zeit bevorzugte d​er König e​inen chinesisch beeinflussten Baustil, d​er sogar e​inen eigenen Namen bekam: Sinlapa Phra Ratchaniyom (ศิลปะพระราชนิยม – „vom König bevorzugte Kunst“). In diesem interessanten Stilmix v​on thailändischen u​nd chinesischen Elementen w​urde der Wihan u​nd der Ubosot erneuert. Wat Ratcha-orasaram w​ar der e​rste Tempel, d​er ohne d​ie traditionellen Dekorationen d​es Tempeldaches errichtet w​urde (siehe: Chofah).

Sehenswürdigkeiten

  • Der Ubosot: das chinesische Dach ist gedeckt mit Kacheln in den thailändischen Farben grün und orange, es ruht auf 18 schmucklosen quadratischen Säulen. Das Giebelfeld ist mit chinesischen Stuck-Motiven dekoriert. Die Haupt-Buddha-Statue im Innern wurde zur Regierungszeit von König Rama III. erschaffen, sie hat eine Meditations-Handhaltung. Die Wände sind mit Malereien in chinesischem Stil bedeckt, ähnlich denen des Wat Phanang Choeng in Ayutthya.
  • Der Thron unter einem schattigen Baum an der Nordost-Ecke des Ubosot, wo sich Prinz Chesda Bodin bei Besuchen des Tempels niederließ, um die Restaurierungsarbeiten zu begutachten.
  • Der Phra Rabieng, die Galerie rund um den Wihan hat die gleiche Dachform wie der Ubosot, zusätzlich runde Eingangstore (chinesische „Mond-Tore“) zum Vorhof. Im Vorhof selbst stehen 32 Chedis in regelmäßiger Anordnung rund um den Wihan.
  • Der Wihan: Eingangstore außen verziert in Gold-Lack-Technik und Gold-Reliefs von tanzenden Thevada, innen Malereien von Pfauen und Vögeln in chinesisch anmutender Landschaft. Innen eine riesige liegende Buddha-Statue, jedoch kleiner als der liegende Buddha im Wat Pho.
  • Chinesische Pavillons (Sala) und Chedis auf dem gesamten Tempelgebiet
Commons: Wat Ratcha-orasaram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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