Wasserturm Klotzsche
Der Wasserturm Klotzsche entstand 1935 in der Gemeinde Klotzsche etwas nördlich der damaligen Dresdner Stadtgrenze. Er gilt als Wahrzeichen des noch im gleichen Jahr zur Stadt erhobenen und 1950 nach Dresden eingemeindeten Ortes Klotzsche. Das heute als Wohnhaus genutzte Gebäude am Dörnichtweg steht unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Bereits 1899 hatte Klotzsche an der Königsbrücker Landstraße ein eigenes Wasserwerk errichtet. Die Förderung des Grundwassers erfolgte über mehrere Tiefbrunnen, aus denen das Wasser zunächst in einen Wasserbehälter auf dem Werksgelände und von dort in einen Hochbehälter auf der Rähnitzer Höhe gepumpt wurde. Da dieser für den Bau des Dresdner Flughafens 1935 abgerissen werden musste (er befand sich im Bereich des südlichen Endes der heutigen Rollbahn), entschied sich die Gemeindeverwaltung für einen Neubau am Rand des Dorfkerns. Der Wasserturm mit seinem 10.000 Hektoliter fassenden Hochbehälter überragt seitdem den Ort und ist ein Wahrzeichen Klotzsches. Am 20. Juli 1935 wurde er offiziell in Betrieb genommen.
In der Nachkriegszeit wurde das Klotzscher Wasserwerk stillgelegt, während der Turm noch bis in die 1960er Jahre seinen Dienst erfüllte. Außerdem wurde er als Feuerwachturm genutzt. Von 1970 bis 1987 diente das Gebäude als kommunale Weiterbildungsstätte. Im Jahr 2004 wurden alle technischen Anlagen entfernt und stattdessen Wohnungen eingebaut.
Beschreibung
Der 35 Meter hohe Wasserturm wurde von den Architekten Wahl und Vollmar erbaut. Die Formensprache des Wasserturms „erinnert an Tessenow-Bauten, wie z. B. die Landesschule in Klotzsche“, die im Stil des Neoklassizismus gestaltet worden ist.[2] An der Wand des Turmes war ein großes Relief des Künstlers Rudolf Wittig angebracht, das die Tänzerin Marianne Vogelsang als nackte Knieende zeigt, die an einer Quelle mit einem Becher Wasser schöpft.[3] Dieses bereits vor 1932 ausgeführte Werk wurde beim Umbau des Wasserturms 2003/04 entfernt und steht heute am Eingang des Grundstücks auf einem Podest.[2] Der Turm selbst erhielt beim Umbau in den obersten drei Stockwerken unter der Aussichtsgalerie zusätzliche Fenster und im Obergeschoss eine verglaste Veranda.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kulturdenkmale auf dem Themenstadtplan Dresden. Abgerufen am 5. April 2013.
- Beschreibung des Wasserturms. Abgerufen am 19. Juli 2015.
- Rudolf Wittig. In: Joachim Uhlitzsch: Kunst im Aufbruch, Dresden 1918–1933. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1980, S. 333.