Wassertürme Charlottenburg
Die Wassertürme Charlottenburg I und II sind zwei ehemalige Wassertürme an Akazienallee und Spandauer Damm im Berliner Westend. Auch das zwischen den Türmen stehende Haus im niederländischen Stil gehört zum denkmalgeschützten Ensemble. Seit den 2010er Jahren dienen sie zu Wohnzwecken.
Wassertürme Charlottenburg Wassertürme Westend | |
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Wasserturm Charlottenburg II (Westturm) | |
Daten | |
Baujahr/Bauzeit: | 1881 (Ostturm) 1909/1910 (Westturm) |
Architekt: | Georg August Salbach (Ost; I) Heinrich Seeling und Max Niedenhoff (West; II) |
Bauausführung: | Rudolf Walter (Turm Ost) |
Turmhöhe: | 60 m (West) 27 m (Ost) |
Behältervolumen: | 500 m³[1] |
Betriebszustand: | seit um 1972 stillgelegt |
Ursprüngliche Nutzung: | Trinkwasserversorgung |
Umnutzung: | Eigentumswohnungen |
Zugehöriges Wasserwerk: | Charlottenburg |
Denkmalschutz: | ja |
Geschichte und Beschreibung
Der ältere und kleinere Wasserturm Charlottenburg I (Ost-Turm) entstand 1881 nach Plänen von Bernhard August Salbach. Der 60 m hohe Turm Charlottenburg II wurde 1909–1910 von Heinrich Seeling gebaut. Zum Befüllen der Behälter in den Türmen wurden mehrere Pumpstationen (Pumpwerk Charlottenburg I, Pumpwerk Charlottenburg II und Pumpwerk Charlottenburg III; letzteres ab den 1950er Jahren) genutzt. An allen diesen Bauten waren vor allem Ingenieure und Architekten beteiligt.[2]
Zur Bereitstellung von Trinkwasser für die Bewohner von Westend wurden die Türme (wohl) in den 1970er Jahren stillgelegt. Eine Nutzung zeichnete sich lange Zeit nicht ab.
Neue Nutzungen
Die langjährigen Eigentümer Wasserwerke Berlin verkauften die beiden Türme im Jahr 2008. Der Käufer ließ in Zusammenarbeit mit einer Investorengruppe 2012 beide Türme (Durchmesser: 14 Meter und Durchmesser 16 m) zu Wohn- und Gewerbezwecken umbauen. Sie wurden mittels eines Anbaus mit Aufzug und Treppenhaus erschlossen. So entstanden im höheren Turm zwölf Eigentumswohnungen auf 14 Etagen, im kleineren Nachbarturm sieben Loftwohnungen auf sieben Etagen, jede Wohnung mit Balkon.[1][3] Die Planungen und Umbauten wurden von den Kahlfeldt Architekten vorgenommen.[4] Die entstandenen Räume können zusätzlich zum Wohnzweck auch gewerblich genutzt werden. Das Penthouse verfügt beispielsweise über eine Nutzfläche von 200 m² und beherbergt ein Tonstudio, welches „für optimale Akustikverhältnisse“ sorgt, wie es in einer Beschreibung heißt.[5]
Literatur
- Albert Gut: Neue Charlottenburger Bauten von Heinrich Seeling. In: Berliner Architekturwelt. 6. Auflage. Band 19, September 1916, S. 180, 218–223 (kobv.de [PDF; 20,2 MB]).
Weblinks
- Lexikon: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Rainer W. During: Wohnen im Wasserturm. Der Tagesspiegel, 17. Dezember 2008, abgerufen am 16. November 2019.
Einzelnachweise und Kommentare
- Wassertürme. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, abgerufen am 16. November 2019.
- Architekten und Ingenieurverein Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten. Stadttechnik. Michael Imhoff Verlag Petersberg 2006, Seiten 272 ff, 366.
- Die Etagenwohnungen im Westturm haben etwa 175 m², im Ostturm ca. 217 m² Fläche. Angeboten wurden die Wohneinheiten zu Kaufpreisen um 500.000 € (Makler-Website (Memento vom 19. April 2012 im Internet Archive))
- Projekt Wasserturm Westend. 2013, abgerufen am 16. November 2019.
- Objekte mit Vergangenheit. In: Berliner Zeitung, Einlage Immobilien, 16. November 2019, S. 8.