Wasserhydraulik

Die Wasserhydraulik, a​uch Klarwasserhydraulik i​st der Vorläufer d​er Ölhydraulik. Speziell b​ei Schmiedepressen w​urde die Wasserhydraulik s​chon im 19. Jahrhundert (z. B. Waffenschmieden) angewandt. In dieser Zeit w​ar eine leistungsfähige Ölhydraulik n​icht verfügbar.

Die historische Entwicklung d​er Wasserhydraulik h​at die Ölhydraulik entscheidend beeinflusst. 2/2-Wegeventile, Nachsaug- u​nd Füllventile h​aben ihren Ursprung i​n der Wasserhydraulik.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Wasser als Fluidmedium ist nicht brennbar.
  • Klarwasser (Trinkwasser) anstelle von Öl ist umweltfreundlich.
  • Klarwasser reduziert die Betriebskosten; es sind keine Vorkehrungen für Ölaustritt (Ölabscheider) zu treffen. Es entstehen keine Lager- und Entsorgungskosten für Hydraulikflüssigkeiten.
  • Leitungswiderstände sind bei Wasser deutlich geringer als bei Öl, dadurch kann sich der Wirkungsgrad verbessern.
  • Mit Wasser kann die Rückleitung entfallen, vergleichbar mit pneumatischen Anlagen.
  • Wasser hat aufgrund der geringeren Kompressibilität bessere Regelungseigenschaften.
  • In der Schwerindustrie (Schmiedepressen, Strangpresse etc.) können Druckspeicher eingesetzt werden, um damit Stromverbrauchspitzen zu reduzieren oder vermeiden.

Nachteile

  • Wasser hat eine deutlich niedrige Viskosität, damit sind die Pumpen und Ventile der Ölhydraulik nicht zu verwenden. Plungerpumpen mit speziellen Dichtungen fördern das Druckwasser und Sitzventile steuern die Pressenfunktion
  • die geringe Viskosität führt zu größeren Leckageströmen und damit zu einem geringeren Wirkungsgrad.
  • Ventile aus der Ölhydraulik mit ihren Spaltdichtungen haben eine zu große Leckage und damit Erosion an den Ventilkanten. Somit sind die bekannten Schieberventile sowie Proportional- und Servoventile in der Wasserhydraulik nicht verwendbar
  • Wasserhydraulische Anlagen sind vollständig aus hochwertigen Edelstählen aufgebaut und somit in den Anschaffungskosten vergleichsweise teuer
  • Wasser ist aufgrund des hohen Dampfdrucks anfällig für Kavitation.
  • In der Schwerindustrie (Schmiedepressen, Strangpresse etc.) sowie im Kohlenbergbau unter Tage wird Emulsion (Wasser mit 2 bis 5 % Öl, Emulgatoren, Biozide und ggf. Korrosionsschutzmittel) verwendet.
  • Wasserkreisläufen müssen in seltenen Einzelfällen Biozide beigemischt werden.
  • aufgrund der höheren Kompressionszahl besteht die Gefahr von Wasserschlägen
  • Der Gefrierpunkt des Wassers liegt bei Umgebungsdruck bei Null Grad Celsius. Somit kann ein einwandfreier Betrieb bei Minusgraden nicht ohne weitere Maßnahmen gewährleistet werden.

Geschichte d​er Wasserhydraulik d​es Anbieters v​on Wasserhydraulik Krisch-Dienst GmbH

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.