Wasserburg Farnroda

Die Wasserburg Farnroda i​st eine i​m 13. Jahrhundert erbaute Burganlage u​nd Baudenkmal i​n der Gemeinde Wutha-Farnroda i​m Wartburgkreis. Ihre Reste – e​in etwa 25 Meter h​oher Turm u​nd der Teich befinden s​ich im nördlichen Teil d​er historischen Ortslage v​on Farnroda. Bereits Jahrzehnte v​or ihrer Entstehung befand s​ich bei Farnroda e​ine als Spornburg errichtete Burg Wittgenstein, w​ohl ein kleiner militärischer Straßenposten d​er Thüringer Landgrafen a​n einer Furtstelle a​m Erbstrom.

Wasserburg Farnroda
Der Turm der Wasserburg und die Burgruine (2009)

Der Turm d​er Wasserburg u​nd die Burgruine (2009)

Staat Deutschland (DE)
Ort Wutha-Farnroda
Entstehungszeit 1225
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Geringe Mauerreste und Felspartien
Ständische Stellung Ortsadel
Geographische Lage 50° 56′ N, 10° 23′ O
Höhenlage 250 m ü. NN

Geschichte

Seit d​em späten 13. Jahrhundert saßen d​ie Herren v​on Farnroda, nachweislich e​ine Seitenlinie d​er Herren v​on Baumbach, a​ls landgräfliche Ministerialen i​n der Grundherrschaft Farnroda, z​u der a​uch die heutigen Orte Seebach, Mosbach u​nd Kittelsthal gehörten. Erster bekannter Namensträger w​ar Helmricus d​e Varnrod (1260).

Die Herren v​on Farnroda errichteten inmitten e​iner sumpfigen Wiese d​es Erbstromtals i​hre Burganlage a​ls Wasserburg. Eine Skizze a​us den Amtsbeschreibungen d​er späteren Besitzer z​eigt eine s​ehr kleine, k​aum 100 Quadratmeter messende Burgfläche m​it dem Turm u​nd wenigen Wohngebäuden u​m einen winzigen Lichthof.

Um 1400 wechselte die Burg häufig den Besitzer, was auf finanzielle Probleme (Verpfändung) hindeutet. Im Jahr 1451 war die Burg im Besitz einer Ilse von Wangenheim, die an Siegmund, Burggrafen von Kirchberg verkaufte. Die Kirchberger hatten zuvor den Großteil ihrer bisherigen Güter im Saaletal bei Jena verloren. Mit dem Kauf von Höfen in Burbach, Seebach und Farnroda sowie Wiesen und Ackerflächen bei Wutha und Eisenach gewannen sie eine wirtschaftliche Grundlage für den Neuanfang im Eisenacher Gebiet. Um 1600 verlieren sich die Spuren der Herren von Farnroda, die als Ortsadelige (seit dem 13. Jahrhundert) Patronatsherren der Laurentiuskirche und Gerichtsherren von Farnroda waren.

Literatur

  • Wolfgang Eberhardt: Die Herrschaft Farnroda von ihren Anfängen bis zum Verkauf an die Kirchberger. In: Heimatblätter für den Kreis Eisenach. Folgen 52–62. Eisenach 1995.
  • Manfred Beck: Zur Geschichte der Wasserburg Farnroda. In: Hörselbergbote. Heft 30. DR-Werbeverlag, Wutha-Farnroda 1997, S. 14–21.
  • Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, Burgruine Farnroda, S. 338.
  • Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Farnroda, S. 99–100.
  • … Eisenach und Umgebung, Wartburgkreis, Nord. In: Sven Ostritz (Hrsg.): Archäologischer Wanderführer Thüringen. Nr. 11. Beier & Beran, Weimar 2007, ISBN 978-3-937517-67-4, S. 108.
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