Waschbrettbauch
Waschbrettbauch ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die stark ausgeprägte und von nur wenig Fettgewebe verdeckte Bauchmuskulatur beim Menschen. Die Muskulatur im Bauchbereich ist mehrfach gewölbt, was zu der Bezeichnung „Waschbrett-Bauch“ geführt hat. In aller Regel existieren sechs sichtbare Wölbungen (drei auf jeder Seite), weshalb auch der aus englischsprachigen Ländern stammende Begriff Sixpack („Sechserpack“) verwendet wird.
Anatomisch gesehen ist der Waschbrettbauch die Kontur des Musculus rectus abdominis (Gerader Bauchmuskel) unter der Haut. Die horizontalen Unterteilungen entstehen durch Zwischensehnen (Intersectiones tendineae). Die Anzahl dieser Einschnitte variiert zwischen null und vier, anatomisch gesehen kann deshalb bei manchen Menschen gar keine Möglichkeit zu einem Waschbrettbauch oder aber sogar die zu einem „tenpack“ (dt. „Zehnerpack“) gegeben sein. Die meisten Personen haben aber eine Veranlagung für zwei bis drei Einschnitte, die den Waschbrettbauch bilden. Die vertikale Teilung ist die Teilung der beiden Muskelbahnen links und rechts des Nabels durch die Linea alba.
Damit das Relief sichtbar wird, bedarf es eines intensiven Trainings aller Bauchmuskelpartien sowie eines geringen Körperfettgehalts. In Fachkreisen spricht man davon, dass der Körperfettanteil 12 % (bei Männern) nicht überschreiten sollte, damit die Bauchmuskeln gut sichtbar sind.
Der Muskelaufbau für den Waschbrettbauch wird nach dem Prinzip der Superkompensation vor allem durch Muskelreize erzeugt. Sobald die Bauchmuskeln über ihre Komfortzone hinaus beansprucht werden, registriert der Körper, dass er etwas tun muss, um den Anforderungen beim nächsten Mal besser gewachsen zu sein. Der Muskelaufbau findet während dieser Anpassung statt, die vorhandenen Muskelfasern gewinnen an Volumen (Hypertrophie). Während der Ruhephase des Körpers, d. h. nach dem Training, erfolgt dieses Wachstum der Muskeln. Nach dem intensiven Krafttraining benötigt der Körper Zeit, um die gereizten Muskeln zu regenerieren und gleichzeitig an zukünftige höhere Belastungen anzupassen. Dazu wird Eiweiß aus der Nahrung verwendet und somit Muskelmasse aufgebaut.
In der Schönheitschirurgie ist die gängigste Methode zur Erzeugung eines Waschbrettbauchs die Entfernung des Bauchfetts und das Modellieren mittels Fettabsaugung. Nur selten wird der Waschbrettbauch durch Implantate erzeugt, da dieses sehr aufwendig ist und die Operation folglich nur durch wenige Chirurgen weltweit durchgeführt wird.
Literatur
- Berend Breitenstein, Horst Lichte: Bodybuilding. Übungsbuch Bauchmuskulatur. Flacher Bauch – weniger Fett – die besten Übungen; mit Trainingsprogrammen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-61052-3
- Klaus Arndt: Training für harte definierte Bauchmuskeln. Das ultimative Bauch-Programm. (4. Auflage.) Novagenics, Arnsberg 1997, ISBN 3-929002-07-8
- Heike Schönegge: Bauch, Brust, Po – Mit Spaß zur guten Figur. Bodystyling – Beautyfood – Wellness. Südwest-Verlag, ISBN 3-517-06759-8
- Harrson G. Pope et al.: Der Adonis-Komplex. Schönheitswahn und Körperkult bei Männern. Dtv 2001, ISBN 3-423-24249-3