Wappen von Schleswig (Schiff)
Die Wappen von Schleswig ist ein Tagesausflugsschiff der Reederei A. Bischoff in Schleswig und läuft im Ausflugsverkehr auf der Schlei zwischen Schleswig und Schleimünde.
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Geschichte
Je nach Quelle wurde die Altstadt entweder um 1910 in Landsberg an der Warthe auf der Werft Pauske gebaut[1] oder aber 1926 auf der Werft der Union-Giesserei A. G. in Königsberg, wo sie nach anderen Angaben im Februar 1927 vom Stapel gelaufen sein soll. Nach anderen Angaben wurde sie dort lediglich überholt.[1] Geliefert wurde an die Reederei Fechtner ein Schleppdampfer und Eisbrecher, der im Sommer in der Passagierfahrt auf Pregel und Frischem Haff lief. Dazu verfügte er über zwei Kajüten unterdecks, je eine bugwärts beziehungsweise achtern, in denen die Passagiere Schutz vor der Witterung fanden. Es durften insgesamt etwa 200 Passagieren befördert werden. Winters diente das Schiff als Hafenschlepper im Königsberger Hafen.[2] Zu dieser Zeit umfasste die Besatzung acht Mann, zwei davon im Maschinenraum.[3] Von 1939 bis 1954 waren Wischke & Reimer Eigentümer der Altstadt, wobei sie zunächst bis 1942 für den Marinewaffenbetrieb Königsberg fuhr, dann zurückgegeben wurde und noch einmal von März bis Mai 1945 für die Marineausrüstungsstelle Gotenhafen im Einsatz war, bis sie am 19. Mai bis zum Verkauf endgültig wieder in den Besitz der Eigentümer gelangte, die ab 1945 als Wischke & Reimer KG, Lübeck, firmierten. Nach anderen Angaben soll die Altstadt in den letzten Kriegsmonaten im Zubringerverkehr nach Hela eingesetzt worden und etwa zur Zeit der Versenkung der Wilhelm Gustloff mit Flüchtlingen überladen zur Fahrt nach Warnemünde ausgelaufen sein, wo Eigner Erich Fechtner an Bord ging. Kurz vor Kriegsende lief sie mit 200 Flüchtlingen nach Burg auf Fehmarn. Danach verkehrte sie zunächst zwischen Burg und Travemünde. Diese Fahrten waren wetterabhängig, da der für die Fluss- und Haffschifffahrt gebaute Dampfer bei entsprechendem Wellengang nicht auslaufen konnte.[1] 1948 wurde die Altstadt in Lübeck umgebaut und mit einem festen Decksaufbau für etwa 120 Passagiere versehen. Ihr Revier war nun die untere Trave sowie der Elbe-Lübeck-Kanal. Nach 1950 fuhr sie auch auf dem Rhein zwischen Mannheim und Duisburg, wobei sie 1952 möglicherweise in Krefeld stationiert war.[4] Ab 1954 war das Schiff Teil der Flotte der Kieler Verkehrs-AG, zunächst in Charter, ehe es 1956 käuflich erworben wurde. Zu dieser Zeit waren bei Fahrten im Bereich des Kieler Hafens 335 Passagiere zulässig, bei Fahrten bis Linie Bühl 253 Passagiere. Passagierfahrten auf See waren nicht mehr zugelassen. Im Mai 1960 wurde die Altstadt erneut verchartert, diesmal an die Deutsche Bundesbahn, die das Schiff in Sommersaison des Jahres unter dem Namen Baltinn zwischen Harlesiel und Wangerooge einsetzte. 1961 wurde der in Kiel aufliegende Dampfer von der Reederei Alfred Becker gekauft, die ihn nach Berlin schleppen, bei den Deutschen Industriewerken in Spandau zum Motorschiff umbauen und mit neuen Aufbauten ausstatten ließ. Dieses lief ab dem Frühjahr 1962 als Brandenburger Tor auf der Havel,[5] bis die Reederei im Frühjahr 1968 samt Schiff an die Schlei nach Schleswig umsiedelte. Hier erfolgte die Umbenennung in Wappen von Schleswig.[2] Im Jahre 1972 kaufte Anton Bischoff das Schiff, auf dem er in den 30er Jahren als Heizer gearbeitet hatte.[1] Seine Familie betreibt die ehemalige Altstadt im Jahr 2021 in dritter Generation.
Technik
Die Wappen von Schleswig 31,40 Meter lang und 6,50 Meter breit, bei einem Tiefgang von 1,54 Metern.[6] Ihr Rumpf ist genietet. Ursprünglich hatte sie ein glattes Deck, das für die saisonale Passagierfahrt mit nicht fest installierten Aufbauten versehen wurde. Nach mehreren Umbauten ist das Schiff mit Stand von 2019 für 240 Passagiere zugelassen. Bei Ablieferung war die Altstadt von einer Zweizylinder-Verbunddampfmaschine von Borsig in Berlin[7] mit 182 PS ausgerüstet, mit der sie etwa acht Knoten lief. Der Maschinenraum, der dieses Aggregat aufnahm, war sieben Meter lang.[3] Beim Umbau zum Motorschiff 1961 wurde sie mit einem Deutz-Diesel mit 145 PS ausgestattet.[5] Später erhielt sie einen Dieselmotor von Deutz mit 240 PS.[3]
Literatur
- Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3. S. 236/237
Weblinks
- www.binnenschifferforum.de/archive, abgerufen am 24. April 2021
- Bilder der Altstadt & der Brandenburger Tor abgerufen am 24. April 2021
Fußnoten
- Das Ostpreussenblatt Jahrgang 39, Folge 30, 23. Juli 1988, Seite 10
- Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Spree und Havel (= Museum für Verkehr und Technik [Hrsg.]: Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur. Band 10). Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7, S. 286 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Schleischifffahrt, Reedereiseite zur Geschichte der Wappen von Schleswig, abgerufen am 11. September 2019
- Kieler Förde Dampfer, Abschnitt Altstadt, abgerufen am 28. September 2019
- Berliner Dampfer, abgerufen am 11. September 2019
- Binnenschifferforum, Archiv, abgerufen am 24. April 2021
- Missunde.de, abgerufen am 11. September 2019