Wanda Warska
Wanda Warska (* 28. April 1932 in Poznań; † 6. Juli 2019 in Laski[1]) war eine polnische Jazz- und Chansonsängerin.
Leben
Warska studierte in ihrer Geburtsstadt und in Krakau Seit 1956 arbeitete sie mit dem Jazzpianisten und Komponisten Andrzej Kurylewicz, dessen Lieder sie auch interpretiert. 1959 machte sie in Andrzej Trzaskowskis Musik zu Jerzy Kawalerowiczs Film Nachtzug auf sich aufmerksam; 1962 waren ihre Vokalisen in Krzysztof Komedas Ballett Etudes zu hören.[2] Im Film Die endlose Nacht (1963) sang sie Peter-Thomas-Komposition Komm, leg' Deinen Arm um mich unter Begleitung des Andrzej-Trzaskowskí-Quintetts in einer Scat-Fassung. Während der 1960er Jahre war sie mehrfach in Europa auf Tournee[3] und galt als eine der besten europäischen Jazzsängerinnen; auch lebte sie eine Zeitlang in den Vereinigten Staaten, wo sie ebenfalls auftrat. 1967 gründete sie in der Altstadt von Warschau mit Kurylewicz das unabhängige Studio Piwnica Artystyczna Kurylewiczów, in dem Lesungen, Konzerte und Ausstellungen stattfanden. 1970 konzertierte sie beim Jazz Jamboree.[4] In den frühen 1970er Jahren trat sie mit Kurylewicz und dem Bassisten Jacek Bednarek auch in Westdeutschland in den Jazzclubs und bei Festivals wie „Jazz auf der Burg“ in Dreieich auf und war 1972 auch an den Eröffnungsfeierlichkeiten des neuen Staatstheaters Darmstadt beteiligt.[5] Sie vertonte Gedichte von Heinrich Heine ebenso wie von Jan Kochanowski. Weiterhin schrieb sie auch Filmmusiken und begann zu malen.
Mit ihrem Ehemann Andrzej Kurylewicz hatte sie eine Tochter, die Philosophin Gabriela Kurylewicz.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2000 wurde Warska mit der Offizierstufe des polnischen Verdienstordens Polonia Restituta geehrt.[6]
- Im April 2001 wurde sie für ihre Verdienste am deutsch-polnischen Kulturaustausch mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.[5]
- Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste, Goldmedaille (2011)[7]
- Fryderyk (2019)[8]
Diskografische Hinweise
- 1958: Warska Jazz ’58 (Muza)
- 1971: Kurylewicz, Warska, Niemen Muzyka Teatralna i Telewizyjna (Muza; mit Andrzej Przybielski, Jacek Bednarek, Władysław Jagiełło)
- 1984: Warska Pieśni I Fraszki Jana Kochanowskiego
- 2005: Warska Piosenki Z Piwnicy (PL: Platin)[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Nie żyje wokalistka jazzowa Wanda Warska. tvp.info, 7. Juli 2019, abgerufen am 7. Juli 2019 (polnisch).
- Besprechung des Albums (Allmusic)
- Vgl. E. Dieter Fränzel / Jazz AGe Wuppertal (Hrsg.): sounds like whoopataal. Wuppertal in der Welt des Jazz. Klartext, Essen 2006, S. 107f.
- Vgl. den Mitschnitt auf LP Jazz Jamboree’70 Vol. 1 SXL 0696, Polskie Nagrania 1970
- Vgl. Wegbereiter des polnischen Jazz, Darmstädter Echo, 27. August 2009
- Monitor Polski, PDF-Position 5
- Spotkanie Jubileuszowe Z Wandą Warską. Och Teatr, 2011, archiviert vom Original am 19. Januar 2013; abgerufen am 7. Juli 2019 (polnisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Zmarła Wanda Warska. In: tvn24.pl. 7. Juli 2019, abgerufen am 7. Juli 2019 (polnisch).
- Auszeichnungen für Musikverkäufe: PL