Walter Neul
Walter Neul (* 12. Oktober 1899 in Großenhain; † nach 1945) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch absolvierte Neul eine Lehre als Bäcker. Den Ersten Weltkrieg erlebte er bei der Infanterie und wurde mit dem Verwundetenabzeichen und dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Im Baltikum und in Oberschlesien kämpfte er dann 1919 beim Freiwilligen-Infanterie-Regiment 20 Freikorps Dohna-Schlodien. Anschließend war er in Großenhain als Arbeiter tätig.
Bereits 1922 trat er der NSDAP und der SA bei. 1923 und 1924 diente er erneut bei der Reichswehr. Nach Aufhebung des NSDAP-Verbots wurde er im Mai 1925 erneut bei der Partei tätig und übernahm nach Neugründung der Großenhainer Ortsgruppe 1927 deren Leitung. Vom November 1929 bis November 1932 vertrat er die NSDAP als Stadtverordneter im Großenhainer Stadtparlament. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er im April 1933 Mitglied des Sächsischen Landtags, dem er bis zu dessen Auflösung angehörte.
Bei der Reichstagswahl vom 12. November 1933 wurde Neul für den Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) als Abgeordneter in den nationalsozialistischen Reichstag gewählt. Diesem gehörte er dann bis zum Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft im Frühjahr 1945 an.
Während des Zweiten Weltkrieges diente Neul als Hauptmann beim Heer. Er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und ließ sich nach dem Krieg in Westdeutschland nieder.
Literatur
- Ernst Kienast (Hrsg.): Der Großdeutsche Reichstag 1938. Berlin 1938, S. 327–328;
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. 2. Auflage. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1, S. 306 (EA Velbert, Bruchsal 1967).
- Andreas Peschel: Brutal und provozierend. Walter Neul brachte es als strammer SA-Mann bis in den Reichstag. In: Sächsische Zeitung. Großenhainer Ausgabe vom 2. Februar 2009, S. 18.