Waldemar Belck
Waldemar Belck (* 25. Februar 1862 in Danzig; † 6. September 1932 in Frankfurt/Main) war ein deutscher Chemiker und Amateur-Archäologe.
Leben und Wirken
Nach dem Chemiestudium betätigte er sich als Bodenexplorator für die Bremer Firma Dyes & Albrecht im späteren Deutsch Süd-West-Afrika (dem heutigen Namibia). Dort nahm er 1884/85 als Lüderitz’ Agent in Walfischbai an einer Expedition von Angra Pequena nach Otjimbingwe teil. Als ein Resultat dieser Expedition wurden einige Pflanzen nach Belck benannt (Acrotome belckii, Crotalaria belckii, und Crinum belckianum).
1888 wurde er in Halle mit der Dissertation „Über die Passivität des Eisens“ promoviert. In demselben Jahr trat er als Elektrochemiker in die Dienste von Siemens und Halske und ging in das der Gesellschaft gehörende Kupferwerk Kedabeg im Kaukasus.
Die durch die Tätigkeit im Kaukasus gegebene Gelegenheit zur Durchführung prähistorischer Studien veranlasste ihn 1891 zu einer Bereisung Armeniens, wobei er die Kulturentwicklung der nach ihrem Hauptgott Ḫaldi auch als Ḫalder bekannten Urartäer (nicht zu verwechseln mit den Chaldäern) kennenlernte, die er irrtümlich für die turanische Urbevölkerung hielt. Er entdeckte zahlreiche Reste ihrer Bauten und sammelte viele Inschriften, die er nach seiner Rückkehr (1892) in Gemeinschaft mit Carl Ferdinand Friedrich Lehmann-Haupt, seit 1893 Privatdozent für alte Geschichte an der Berliner Universität, bearbeitete.
Schriften (Auswahl)
- Geschichte des Montanismus seine Entstehungsursachen, Ziel und Wesen, sowie kurze Darstellung und Kritik der wichtigsten darüber aufgestellten Ansichten. Eine religionsphilosophische Studie. Dörffling und Franke, Leipzig 1883, (Digitalisat).
- Die Kelischin-Stele und ihre chaldisch-assyrischen Keilinschriften. (= Anatole. 1, ZDB-ID 543345-9). Rüger, Freienwalde (Oder) u. a. 1904.
- Beiträge zur alten Geographie und Geschichte Vorderasiens. 2 Bände. E. Pfeiffer, Leipzig 1901.