WLB-Reihe 100
Die Reihe 100 der Wiener Lokalbahnen (WLB) bildet das Rückgrat des Fuhrparks der Badner Bahn. Die dreiteiligen und hochflurigen Gelenktriebwagen wurden zwischen 1979 und 1993 von Simmering-Graz-Pauker gebaut und basieren auf dem Typ Mannheim von Duewag. Sie sind meist in Doppeltraktion mit den neueren Niederflurwagen der Reihe 400 anzutreffen, jedoch fahren sie zwischen Wien und Wiener Neudorf auch einzeln, um hier den 7,5-Minuten-Takt zu ermöglichen. Von den ursprünglich 26 Wagen sind noch 24 in Betrieb, die Wagen 104 und 107 wurden 2010 als Ersatzteilspender ausgemustert. Der Wagen 104 wurde im Jahr 2020 verschrottet.[1]
Reihe 100 | |
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Länge: | 26,75 m |
Breite: | 2,40 m |
Hersteller: | SGP |
Baujahr(e): | 1979–1993 |
Spurweite: | 1435 mm |
Achsfolge | B’2’2’B’ |
Höhe: | 3,55 m |
Sitzplätze: | 63 |
Leergewicht: | 37 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 78 km/h |
Stromversorgung: | Oberleitung mit 600 Volt = |
Motortype: | Gleichstrom-Reihenschlussmotoren |
Motorleistung: | 380 kW |
Anzahl: | 24 |
Als Ersatz für die Reihe 100 ist geplant, 18 bis 34 neue Triebwagen der Reihe 500 zu beschaffen, die ab 2021 geliefert werden.[2][3]
Beschreibung
Die 1976 bestellten Wagen laufen auf vier Drehgestellen, die äußeren sind Triebdrehgestelle und mit Duewag-Tandemantrieb ausgerüstet. Die Jakobsdrehgestelle unter den Gelenken sind Laufdrehgestelle, als Sekundärfederung dienen Clouth-Gummirollfedern. Die Radsätze sind innengelagert und über MEGI-Federn abgefedert. Neben der auf die Triebdrehgestelle wirkenden Widerstandsbremse gibt es auf allen Radsatzwellen je eine Bremsscheibe, die Scheibenbremse dient auch als Festhaltebremse. Als reibwertunabhängige Bremse sind in allen Drehgestellen Magnetschienenbremsen vorhanden. Die Steuerung erfolgt konservativ über ein Unterflur eingebautes Nockenschaltwerk, welches über einen elektronischen Fahrregler der Type GEAMATIC-M gesteuert wird. An beiden Wagenenden gibt es je einen Einholmstromabnehmer, straßenbahntypisch wird in der Regel der vordere angelegt. Die Wagen sind mit nur drei Türen pro Wagenseite (je eine einfache Falttür hinter den Führerständen und eine Doppelfalttür in Wagenmitte) und gepolsterten Sitzen mit Tischen an die im Vergleich zum Straßenbahnbetrieb längeren Reisezeiten angepasst. Die Zugzielanzeigen waren ursprünglich mit Zielfilmen ausgerüstet, wobei die Anzeige bei den über die Gesamtstrecke laufenden Zügen nur auf »Wien Oper – Baden und zurück« eingestellt blieb. Etwa 2006/07 wurden sie durch Matrixanzeigen ersetzt.
Nach Lieferung der Reihe 400 wurde die Vielfachsteuerung der Reihe 100 daran angepasst. Während der Übergangszeit wurden die umgerüsteten Wagen mit der Ziffer ›4‹ vor der Wagennummer gekennzeichnet.
Weblinks
- Reihe 100 WLB Strassenbahnjournal.at
Einzelnachweise
- Verschrottung der Badner Bahn TW104 - YouTube, Abgerufen am 3. Jänner 2020
- 18 neue Triebwagen für Badner Bahn orf.at, 30. Oktober 2016, abgerufen 30. Oktober 2016.
- wlb.at