WHO-5
Der WHO-5-Wohlbefindens-Index[1] (WHO-Five Well-Being Index[2]) ist ein kurzer, nur fünf Fragen umfassender Fragebogen, der das Wohlbefinden erfassen soll.[3] Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation als Screeningfragebogen vorgeschlagen, um gegebenenfalls im Interview weiter nachzufragen.[4] Auch die S3-Leitlinie für unipolare Depression empfiehlt diesen Fragebogen als Screening. Bei jeder Frage können Werte von 0 bis 5 angegeben werden.[5] Durch Aufsummieren der Werte für die Antworten erhält man einen Summenwert, wobei ein niedriger Gesamtwert einem geringen Wohlbefinden entspricht.[2] Ein Wert kleiner 13 soll auf eine mögliche Depression hinweisen.[2][1] Es lässt sich auch ein Prozentwert berechnen, mit dessen Hilfe man Veränderungsmessungen vornehmen kann.[2] Der WHO-5 ist in beinahe 30 Sprachen verfügbar und kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden.[2][5] Der Fragebogen entstand aus einem schrittweisen Revisionsprozess und es gibt auch Normwerte und Testgütekriterien.[1] Der Test sei für Jugendliche und Erwachsene, habe sich aber auch schon bei Kindern bewährt.[1] Die Bearbeitungszeit liege bei weniger als einer Minute.[1]
Ein weiterer kostenloser Fragebogen, der Depressivität erfasst, ist der MDI.[2]
Literatur
- Christian Winther Topp, Søren Dinesen Østergaard, Susan Søndergaard, Per Bech: The WHO-5 Well-Being Index: A Systematic Review of the Literature. In: Psychotherapy and Psychosomatics. 84, 2015, S. 167, doi:10.1159/000376585.
- Philipp E. Sischka, Andreai P. Costa, Georges Steffgen, Alexander F. Schmidt: The WHO-5 well-being index - Validation based on item response theory and the analysis of measurement invariance across 35 countries. In: Journal of Affective Disorders Reports. 1, 2020. doi:10.1016/j.jadr.2020.100020.
Weblinks
Einzelnachweise
- Elmar Brähler, Markus Zenger, Christoph J. Kemper: Psychologische und sozialwissenschaftliche Kurzskalen: Standardisierte Erhebungsinstrumente für Wissenschaft und Praxis. MWV, 2015, ISBN 978-3-95466-194-7, S. 344 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Volker Köllner, Henning Schauenburg: Psychotherapie im Dialog – Diagnostik und Evaluation. Georg Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-13-170041-4, S. 82 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Uwe Nixdorff: Check-Up-Medizin: Prävention von Krankheiten – Evidenzbasierte Empfehlungen für die Praxis. Georg Thieme Verlag, 2009, ISBN 978-3-13-157981-2, S. 178–179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Manfred Beutel: Psychotherapie der Depression: Krankheitsmodelle und Therapiepraxis – störungsspezifisch und schulenübergreifend ; 16 Tabellen. Georg Thieme Verlag, 2007, ISBN 978-3-13-126062-8 (google.com – 206).
- WHO-5 Questionnaires. In: www.psykiatri-regionh.dk. Abgerufen am 30. August 2015.