Wüstenherscheid
Wüstenherscheid ist ein Ortsteil im Stadtteil Bärbroich von Bergisch Gladbach.
Wüstenherscheid Stadt Bergisch Gladbach | ||
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Lage von Wüstenherscheid in Bergisch Gladbach | ||
Wüstenherscheid von Hasselheide aus gesehen |
Geschichte
Wüstenherscheid ist aus einer mittelalterlichen Siedlung hervorgegangen, deren Entstehungsdatum in die Zeit zwischen 1100 und 1300 zurückreicht. Die Kirchenbankordnung von 1630 in Herkenrath wies dem guit im wüsten Heescheid eine Kirchenbank zu. Das Urkataster verzeichnete den Weiler westlich von Oberselbach als Im Wüstenherscheid.
Laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln besaß der als „Bauergüter“ kategorisierte Ort 1845 sieben Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 43 Einwohner im Ort, alle katholischen Glaubens. Die damalige Schreibweise des Ortsnamens lautete Wüsten-Herscheid.[1] 1905 zählte man zwölf Gebäude mit 65 Bewohnern.
Das Bestimmungswort wüste leitet sich etymologisch von dem althochdeutschen „wuosti“ (= wüst, öde, einsam) bzw. dem mittelhochdeutschen „wüeste/wuoste“ (=Wüst, verlassen; als Substantiv: öde Gegend, Wildnis) ab und weist auf ein nicht kultiviertes Grundstück bzw. eine zerfallene oder verwahrloste Siedlung hin. Das Grundwort herscheid ist auch in die Siedlungsnamen Dresherscheid und Ottoherscheid eingeflossen. Es lässt sich aus der früheren Form Haenscheid erschließen. Haen stellt eine Nebenform von „Hain/Hohn“ (in Flurnamen = eingehegter Wald) dar, während „scheid“ generell eine Grenze (auch bewaldete Erhöhung) bezeichnet. Demzufolge lässt sich herscheid als Waldgrenze bzw. Grenzwald deuten.[2]
Einzelnachweise
- Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
- Andree Schulte: Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 225 f. ISBN 3-9804448-0-5