Volrath zu Solms-Rödelheim
Graf Volrath Friedrich Carl Ludwig zu Solms-Rödelheim und Assenheim (* 6. Dezember 1762 in Assenheim; † 5. Februar 1818 in Rödelheim) war ein regierender Reichsgraf und Dichter.
Familie
Volrath Graf zu Solms-Rödelheim entstammte dem hessischen Adelsgeschlecht Solms. Er war der älteste Sohn und nach dem Tod zweier jüngerer Geschwister das einzige Kind von von Johann Ernst Karl Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim (1714–1790) und seiner zweiten Frau Amöna Charlotte Eleonora, geborene Gräfin zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg (1743–1800). Die reichsunmittelbare Herrschaft über Rödelheim und Assenheim (Grafschaft Solms-Rödelheim) übernahm Graf Volrats Vater erst nach dem Tod seines älteren Bruders Graf Wilhelm Karl Ludwig (1699–1778), der keine männlichen Nachkommen hinterlassen hatte.[1] Über die Jugend und Erziehung des Grafen Volrat sind nur wenige Details bekannt. Unterrichtet wurde er bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr durch den Hofmeister und späteren Hof- und Konsistorialrat Johann Hartmann Walther.
Er heiratete am 28. August 1789 in Laubach Philippine Charlotte Sophie Gräfin von Solms-Laubach (* 19. Dezember 1771 in Laubach; † 6. Juli 1807 in Utphe), die Tochter des Erbgrafen Georg August zu Solms-Laubach. Sie hatten folgende Kinder:
- Karl (1790–1844)
- ⚭ 1824 Louise Amalie, geborene Gräfin zu Solms-Laubach (1795–1875)
- Friedrich (1791–1859)
- Ferdinande Sophie Charlotte Friederike (1793–1859)
- ⚭ 1815 Maximilian Graf zu Erbach-Schönberg (1787–1823)
- Franz (1796–1852)
- Henriette Amöne Luise (1800–1804)
- Eduard Friedrich Heinrich (1801–1860)
- Elisabeth (1806–1885)
- ⚭ 1826 Wilhelm Friedrich Fürst zu Salm-Horstmar (1799–1865).
Werdegang
- 1776–1780 Studium in Gießen, anschließend am Reichskammergericht in Wetzlar
- 1786–1788 Reise in die Schweiz sowie durch Mittel- und Norddeutschland
- 1790–1806 regierender Graf in Rödelheim
- danach in Braunschweig, seit 1814 in Rödelheim
- 1780–1785 Mitglied der Gießener Freimaurerloge „Ludwig zu den drei goldenen Löwen“ im Lehrlingsgrad
Werke (Auswahl)
- 1802: Trennung und Versöhnung
- 1802: Rath und Trost an M:
- 1802: Die Spröde
- 1803: Abschied von dem Jahrhundert
- 1808: Laodamia
- 1811: Lebenswege
- 1811: Amors Rettung
- 1811: Gespräch mit der Nachtigall
- 1813: Triumphlied nach geschlagener Freiheitsschlacht
- [1814]: Rundgesang zu singen am 1sten May 1814 – anonymer Einzeldruck, Teilabdruck bei Isenburg.[2]
Literatur
- Wilhelm Karl von Isenburg: Um 1800 – Aus Zeit und Leben des Grafen Vollrath zu Solms-Rödelheim (1762–1818). Leipzig 1927.
- Tobias Busch: Reichsgrafschaften im Gebiet des heutigen Hessen am Ende der frühen Neuzeit. Herrschaft und Ökonomie am Beispiel der Reichsgrafen von Solms-Rödelheim. In: Adel in Hessen: Herrschaft, Selbstverständnis und Lebensführung vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. Marburg 2010. S. 381–401.
- Patricia Sensch: Sophie von La Roches Briefe an Johann Friedrich Christian Petersen (1788–1806). Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston 2016. ISBN 978-3-11-040870-6. S. 103, 326.
Weblinks
- Solms-Rödelheim und Assenheim, Volrath Friedrich Carl Ludwig Graf zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Julia Bastian: "Des Menschen Herz faßt so unendlich viel". Das Stammbuch des Volrat Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim. Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag Der Wissenschaften 2013. ISBN 978-3-631-63259-8.
- Wilhelm Karl von Isenburg: Um 1800 – Aus Zeit und Leben des Grafen Vollrath zu Solms-Rödelheim (1762–1818). Leipzig 1927. S. 316.