Volker Meier
Volker Meier (* 8. August 1932 in Hamburg; † 15. Januar 1993 vor Aberdeen) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Werk
Geboren in Hamburg absolvierte Meier zunächst eine Töpferlehre bei Monja Maetzel, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Daneben nahm er ersten Malunterricht bei Emil Maetzel. Ab 1955 studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Malerei bei Willem Grimm. Hier lernte er die für sein späteres Werk bedeutsame Eitemperatechnik kennen. Es entstehen Stadtbilder von engen Hinterhöfen, Brandmauern und Fabrikschloten, die an die Bilder des von Meier verehrten Malers Werner Heldt erinnern.
1956 bezieht Meier sein Wohnatelier in einem Hinterhof in Hamburg-Eimsbüttel, in dem er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet. 1960 erwirbt Meier sein erstes Segelboot, mit dem er ausgedehnte Touren auf Elbe und Ostsee unternimmt. Die Inseln und Küsten Dänemarks und später Schwedens und Norwegens prägen entscheidend Meiers Werk.
Ende der 60er Jahre segelt und malt er des Öfteren mit Künstlerfreunden auf seiner "Wakonda" einem von ihm zur Ketch umgebauten alten Rettungsboot, u. a. mit Werner Nöfer. Mit ihm entsteht u. a. die Gemeinschaftsarbeit "Storyboard", nach einer Bilderidee Nöfers, die in einer Edition auf dem ersten Hamburger Kunst-Dom veröffentlicht wird. An der Gemeinschaftsarbeit beteiligen sich auch die Künstlerfreunde Ullrich Hohenhaus und Rolf Zander. Die Storyboard-Idee wird Meier in der Folge zu zahlreichen Bildern und Grafiken anregen.
Als Meier während eines Sommertörns 1976 auf der Kattegat-Insel Hirsholm alte Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, hat er eines seiner Hauptsujets gefunden. Sein Gemälde "Deutsche Hinterlassenschaft" von 1983, "dessen antimilitaristische Konzeption sich jedem Betrachter geradezu aufdrängt",[1] ist eine von vielen Bunkervariationen des Pazifisten Meier.
Die Einladung zu einem Abendessen im Hamburger Rathaus zu Ehren des damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens 1980 lehnt Meier mit Bezug auf seinen Lehrer Willem Grimm ab, der von den Nationalsozialisten mit Arbeitsverbot und Verfolgung überzogen worden war.[2]
Volker Meier starb am 15. Januar 1993 an Bord eines Forschungsschiffes vor Aberdeen an der schottischen Küste an einem Herzinfarkt.
Auszeichnungen
- 1973: Edwin-Scharff-Preis der Hansestadt Hamburg
- 1973: Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg
Ausstellungen (Auswahl)
- 1957: Hamburg – Galerie Zwo 4[3]
- 1963: Hamburg – Galerie Hans Neuendorf
- 1974: Hamburg – Kunsthaus
- 1984: Hamburg – Museum für Hamburgische Geschichte
- 1986: Svendborg – Kunstverein
- 1987: Hamburg – Freie Akademie der Künste
Literatur
- Maike Bruhns: Volker Meier – Ein Maler in Hamburg, Arbeiten 1955–1987. Hamburg 1989, ISBN 3-88920-009-5.
- Maike Bruhns: Volker Meier – Werkverzeichnis der Graphik. Hamburg 1996.
- Jörgen Bracker: Zwischen Schären und Fjorden – Fluchtwege nach Norden. Katalog. Museum für Hamburgische Geschichte, 1984.
- Jörgen Bracker, Gerd Mettjes (Hrsg.): Nöfer: "die Veränderung der Republik oder eine Theorie der Baukunst". Katalog zur Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte 1998 und Museum Schwedenspeicher. Stade 1999, ISBN 3-00-002497-2, S. 39–40.
Weblinks
Einzelnachweise
- Maike Bruhns: Volker Meier - Ein Maler in Hamburg. Hamburg 1989.
- Maike Bruhns: Volker Meier - Ein Maler in Hamburg. Hamburg 1989, S. 146.
- Ausstellung Volker Meier. (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive) In: Hamburger Abendblatt. Nr. 122, 27. Main 1957, S. 12.