Vokalqualität

Unter Vokalqualität versteht m​an die qualitativen Eigenschaften v​on Vokalen. Für d​ie Beschreibung d​er Qualität d​er Vokale d​es Deutschen benötigt m​an mindestens Begriffe für folgende qualitative Eigenschaften: „offen“ (= tief) – „geschlossen“ (= hoch), „vorne“ (= palatal) – „hinten“ (= velar), „zentral“ (bezogen a​uf den Gegensatz v​on „vorne“ u​nd „hinten“), „mittel“ (in d​er Mitte zwischen „offen“ u​nd „geschlossen“) s​owie „gerundet“ – „ungerundet“. Vokalqualität i​st der Gegenbegriff z​u Vokalquantität, w​omit der Gegensatz zwischen „langen“ u​nd „kurzen“ Vokalen gemeint ist. (In einigen Sprachen g​ibt es n​icht nur z​wei Vokallängen.)

Beispiele für die Vokalqualitäten im Deutschen

  • „offen“ sind die „a-Laute“ im Gegensatz zu den „geschlossenen“ „i“-, „ü“- und „u“-Lauten; dazwischen befinden sich die „mittleren“ „e“-, „ö“- und „o“-Laute; dieses Kriterium bezieht sich auf die Mundöffnung (sowie den Kieferwinkel und auch die Höhe der Zungenstellung);
  • „vorne“ sind die „i“- und „ü“-Laute im Gegensatz zu den „hinteren“ „u“-Lauten; das Gleiche gilt für die „e“- und „ö“-Laute im Gegensatz zu den „hinteren“ „o“-Lauten; das Schwa (= unbetontes kurzes [ə]) ist als zentraler Vokal weder als „vorne“ noch als „hinten“ zu bestimmen; dieses Kriterium bezieht sich darauf, ob die Zunge sich weiter vorne oder weiter hinten im Mundraum befindet;
  • „gerundet“ – „ungerundet“ ist der Unterschied zwischen den „ungerundeten“ „i“- und „e“-Lauten und den „gerundeten“ „ü“- und „ö“-Lauten; dieses Kriterium bezieht sich darauf, ob die Lippen bei den entsprechenden Lauten gerundet werden oder nicht.

Literatur

  • Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. ISBN 3-520-45203-0. Siehe Schema S. 739.
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