Vivi Vassileva
Vivi Vassileva (geb. 1994 in Hof) ist eine deutsche Percussionistin.
Leben und Wirken
Vivi Vassileva entstammt einer bulgarischen Musikerfamilie.[1] Ihre Eltern waren beide Musiker bei den Hofer Symphonikern. Ihr Bruder Vasko Vasilev ist Geiger und Konzertmeister am Londoner Royal Opera House.[2] Vivi Vassileva erhielt zunächst Geigenunterricht bei ihrem Vater,[1] mit 13 Jahren spielte sie im Bundesjugendorchester.[3] Sie ist eines der porträtierten Kinder im Kino-Dokumentarfilm 7 oder Warum ich auf der Welt bin (2010) von Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn.
Vassileva wurde von der Robert-Bosch-Stiftung (Talent in Bayern) und vom Deutschen Musikrat gefördert. Sie erhielt verschiedene Stipendien und studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Peter Sadlo bis zu dessen Tod 2016. Sie schloss mit einem Bachelor ab und begann anschließend ein Masterstudium bei Raymond Curfs.
Als Solopaukistin spielte Vassileva 2011 bei den Mannheimer Philharmonikern während einer China-Tournee und 2012 im Bruckner-Akademieorchester ein Konzert in München. Solorecitals und Solokonzerte führten sie nach Sofia, Plovdiv sowie zum Apollonia Festival in Sozopol in Bulgarien, zum Percussion-Festival nach Żagań, nach Valencia sowie zum Samos Young Artist Festival. 2016 gastierte sie als Solistin mit dem Bayerischen Landesjugendorchester auf einer Tournee unter anderem im Joseph-Keilberth-Saal Bamberg und in der Münchner Philharmonie am Gasteig. Im selben Jahr begleitete sie als Musikerin (Marimba) den Film Geschichte einer Liebe – Freya von Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn.
2015 gründete sie das Vivi Vasileva Quintett. Das ARD-Kulturmagazin ttt - titel, thesen, temperamente brachte in der Sendung am 24. Juli 2016 ein 6-minütiges Porträt der Musikerin.[4] 2017 gründete sie ein Duo mit Lucas Campara Diniz (Guitarre) und ein Duo mit Carina Madsius (Klavier). Mit beiden konzertiert sie regelmäßig.
Ihr Orchester-Debüt hatte Vassileva in einem Solokonzert mit den Hofer Symphonikern in Lichtenfeld.[5] 2018 spielte sie beim LvivMozArt Festival in der Ukraine Tan Duns The Tears of Nature unter der Leitung von Oksana Lyniw, trat beim Rheingau Musik Festival, dem Hohenloher Kultursommer sowie bei den Festspielen Europäischen Wochen Passau auf. Außerdem spielte sie 2018 als Solistin mit den Hofer Symphonikern und dem Sinfonieorchester Wuppertal. 2019 gab sie ihr Debüt in der Berliner Philharmonie mit ihrem Schlagzeugquartett und spielte als Solistin mit den Nürnberger Symphonikern in der Meistersingerhalle. Im Mai brachte sie das ihr gewidmete Schlagzeugkonzert Oraculum von Oriol Cruixent mit dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Julia Jones in der Stadthalle Wuppertal zur Uraufführung.
Kritik
Raymond Curfs (Solo-Pauker des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks): „Vivi spielt sehr energisch, hat eine große dynamische Bandbreite in ihrem Spiel und es macht einfach Laune, ihr zuzuschauen. Die Überzeugung, mit der sie spielt, ist einfach ansteckend.“[6]
Preise
- 2007: Jugend musiziert, Bundeswettbewerb
- 2009: Bronze-Medaille im Internationalen Marimba-Wettbewerb, Paris
- 2010: Marimba Wettbewerb, Nürnberg
- 2013: Musikförderungspreis, Ingolstadt
- 2014 Sonderpreis U21 und Sonderpreis der Mozart-Gesellschaft im ARD Musikwettbewerb[7][8]
- 2016: 1. Preis um den Musikpreis des Kulturkreises Gasteig mit einem eigenen Arrangement eines bulgarischen Volkslieds: Kalino Mome[9]
- 2017: Bayerischer Kunstförderpreis für Musik[10]
Diskografie
- Uraufführung „Aschenglut“ von Klaus Hinrich Stahmer zusammen mit dem Pianisten Maruan Sakkas, 2016.[11]
- Singin` Rythm, bei Alpha Classic/Outhere Music, 2019
Weblinks
- Website von Vivi Vassileva
- Solo-Konzert beim Samos Festival 2014
- Bayerischer Rundfunk; Semifinale Schlagzeug (BR-Mediathek)
- Die „junge Königin des Schlagzeugs“, Interview in der Süddeutschen Zeitung
- Kurz-Porträt von BR-Klassik auf YouTube
Einzelnachweise
- Stephanie Schwaderer: Vivi Vassileva - Die junge Königin des Schlagzeugs. In: Süddeutsche Zeitung. 18. Februar 2016, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Royal Opera House: People: Vasko Vassilev. Abgerufen am 12. Februar 2022 (englisch).
- Vivi Vassileva auf Künstlersekretariat Andreas Liebrandt (Memento vom 8. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juni 2016
- Vivi Vassileva die Meisterin des unregelmäßigen Schnipsens (Memento des Originals vom 24. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Das Erste, abgerufen 24. Juli 2016
- https://www.youtube.com/watch?v=vX63mz-EeR8
- Vivi Vassileva auf Künstlersekretariat Andreas Liebrandt (Memento vom 8. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juni 2016
- München Ticket 9. Mai 2016, abgerufen am 11. Juni 2016
- Konzertinfo München, abgerufen am 11. Juni 2016
- aus dem übersandten Lebenslauf der Künstlerin
- Bayerischer Kunstförderpreis 2017; Auszeichnungen für junge Musiker. BR Klassik, 5. Juli 2017, abgerufen am 21. August 2018.
- "Licht" - Werke von Klaus Hinrich Stahmer; Kreuzberg Records kr 10122 (2016).