Vinzenz Fink

Vinzenz Fink (* 13. Februar 1807 i​n Linz; † 13. Februar 1877 ebenda) w​ar ein österreichischer Politiker (Liberale Partei), Bürgermeister d​er oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz u​nd Verlagsbuchhändler.

Vinzenz Fink

Leben

Vinzenz Fink übernahm 1837 d​as Geschäft seines verstorbenen Vaters Josef u​nd machten d​en Fink'schen Buchhandel w​eit über d​ie Grenzen Oberösterreichs bekannt.[1] 1854 gründete e​r den bekannten Geschäfts-, Volks- u​nd Amtskalender „Der Oberösterreicher“, i​n dem s​ein Bruder Josef Fink v​on 1867 b​is 1885 d​ie Geschichte d​er Stadt Linz veröffentlichte. Nachdem d​as „Finkhaus“ zusammen m​it dem Schmidtor 1860/61 abgerissen wurde, verlegte Vinzenz Fink d​ie Buchhandlung i​n ein Haus a​m Linzer Hauptplatz (später Nr. 24). Von Vinzenz Fink g​ing die Buchhandlung i​m Jahre 1877 a​uf dessen Enkel Emil Fink über, d​er als letzter Geschäftsinhaber a​us dieser Familie i​m Jahre 1902 starb.[1]

Politik

Fink war von 1850 bis 1868 Gemeinderat der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz und von 1854 bis 1856 Vizebürgermeister. Als Nachfolger des provisorischen Stadtoberhauptes Josef Dierzer von Traunthal setzte Statthalter Eduard von Bach am 12. November 1856 Vinzenz Fink ein, der das Amt bis 3. Februar 1861 ausübte. Bei Finks Amtseinführung herrschten triste sanitäre Verhältnisse in der Stadt. Linz hatte keine Kanalisation, in jedem Haus befand sich eine Düngergrube, die oft das Grundwasser in den daneben geschlagenen Brunnen verdarb. Nach einem Ausbruch der Cholera nahm Bürgermeister Fink die Kanalisierung und Wasserversorgung der Stadt in Angriff. Außerdem organisierte er das Feuerlöschwesen.

Würdigung

  • Im Jahr 1943 wurde in Urfahr die Finkstraße nach ihm benannt.

Literatur

  • Georg Grüll: Das Linzer Bürgermeisterbuch (= Sonderpublikationen zur Linzer Stadtgeschichte. 1953). Herausgegeben von der Stadt Linz, Stadtarchiv, 2. erweiterte Auflage, Linz 1959, S. 110 und Tafel 14.
  • Wieland Mittmannsgruber: Die Linzer Stadtverwaltung 1848–1918. Organisation, Aufgaben, Bedienstete vom Beginn der Gemeindeautonomie bis zum Ende der Monarchie unter Einschluss der Entwicklung der Gemeindeselbstverwaltung. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz. Linz 2001, S. 159 (ganzer Artikel S. 99–289, ooegeschichte.at [PDF]).

Einzelnachweise

  1. Carl Junker: Die älteste Linzer Buchhandlung. Münzer-Fink-Steurer, gegründet 1718. In: Peter R. Frank, Murray G. Hall (Hrsg.): Carl Junker. Zum Buchwesen in Österreich. Gesammelte Schriften 1896–1927 (= Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich. Band 2). Edition Praesens, Wien 2001, S. 337 (ganzer Artikel S. 335–338; PDF auf oapen.org; ebenso PDF auf fwf.ac.at).
VorgängerAmtNachfolger
Josef Dierzer von TraunthalBürgermeister von Linz
1856–1861
Reinhold Körner
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