Vinko Zwitter

Vinko Zwitter (* 19. Juli 1904 i​n Draschitz i​m Gailtal, Gemeinde Hohenthurn; † 3. Mai 1977 i​n Tösching, Gemeinde St. Jakob i​m Rosental) w​ar ein österreichischer politisch u​nd kulturell aktiver Kärntner Slowene u​nd Handelsakademieprofessor.

Biografie

Vinko Zwitter maturierte im Jahre 1924. In Wien schloss er das Studium an der Hochschule für Welthandel im Jahre 1928 mit dem Titel „Diplomkaufmann“ ab. Im Jahre 1941 promovierte er mit der Dissertationsarbeit „Der Einfluss des Kapitalismus auf die Landwirtschaft“ zum Doktor des Welthandels. 1951 legte er die Prüfung für die Professur für die Handelsakademie an der Hochschule für Welthandel ab. Im Jahre 1933 ehelichte Vinko Zwitter Terezija Prušnik, die Tochter des Franz Prušnik aus Lobnik bei Eisenkappel (Lobnik pri Železni Kapli) und Schwester des späteren Partisans Karl-Gašper. In den Jahren 1929–1941 war er Sekretär des Slowenischen christlich-sozialen Verbandes für Kärnten, der sich im Jahre 1934 zum Slowenischen Kulturverband umbenannte. Zur selben Zeit war er Redakteur und von 1936 bis 1938 Verleger und Herausgeber der Wochenzeitschrift Koroški Slovenec (Kärntner Slowene) und Leiter des slowenischen Studentenheimes in Klagenfurt. Im Jahre 1941 verbrachte er mit anderen führenden Vertretern der slowenischen Volksgruppe 3 Monate im Gefängnis. Wegen „Wehrunwürdigkeit“ wurde er 1941 aus Kärnten vertrieben und bis 1945 der Deutschen Lufthansa in München, Prag und Nahod zugeteilt. Seine Frau Terezija kam im Jahre 1944 ins Gefängnis und wurde nach ihrer Entlassung in den deutschen Teil Kärntens mit 4 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren vertrieben.

Nach Ende d​es Zweiten Weltkrieges kehrten a​lle wohlbehalten zurück. Vinko Zwitter w​urde Vizepräsident d​er örtlichen Befreiungsfront (OF). Nach seinem Ausschluss a​us der OF i​m Jahre 1947 leitete e​r die Wiederherstellung d​er katholischen Organisationen d​er Kärntner Slowenen, w​ar Mitbegründer d​er Klagenfurter Hermagorasbruderschaft (Mohorjeva družba), v​on 1949 b​is 1956 Begründer u​nd Redakteur d​er Zeitschrift Družina i​n dom (Familie u​nd Heim), später Vera i​n dom (Glaube u​nd Heim). Nach d​em 2. Vatikanum w​urde er führender Laie i​n den katholischen Organisationen. In d​er Zeit v​on 1965 b​is 1977 w​ar Zwitter erster Präsident d​es Slowenisch-Katholischen Arbeitskreises (KDO – Katoliški delovni Odbor) – d​er Katholischen Aktion i​n Kärnten.

Am 6. Februar 1965 w​urde er v​on Seiner Heiligkeit Papst Paul VI. i​n Anerkennung seiner großen Verdienste u​m das Wohl u​nd den Fortschritt d​er Kirche u​nd des katholischen Lebens z​um Ritter d​es Silvesterordens erwählt, erhoben u​nd erklärt. Er w​ar auch Mitbegründer d​es Bäuerlichen Wirtschaftsbundes (Kmečka gospodarska zveza) u​nd deren Schriftführer v​on 1959 b​is 1964 u​nd Förderer z​ur Errichtung d​er Bäuerlichen Landwirtschaftsschule i​n Tainach (Tinje). Unter d​em Pseudonym -dro veröffentlichte Vinko Zwitter i​n verschiedensten Zeitschriften, Broschüren u​nd Kalendern a​us verschiedensten Wissensgebieten.

Literatur

  • Janko Merkač: „V spomin dr. Vinku Zwittru“, Nedelja, 14. Mai. 1978.
  • Valentin Inzko: „Kristjan in oblikovalec slovenstva na Koroškem“, Nedelja, 27. April 1997.
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