Villa Ostermann

Die Villa Ostermann, auch Alfred-Messel-Haus genannt, ist eine ehemalige großbürgerliche Villa auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Heute befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Besitz der Hochschule Darmstadt[1] und beherbergt zurzeit (2015) als sogenanntes Design Haus Darmstadt den Verein Hessen Design e. V., das Design Zentrum Hessen und das Institut für Industriedesign GmbH (IfId).

Villa Ostermann

Daten
Ort Darmstadt
Architekt Alfred Messel
Bauherr Paul Ostermann von Roth
Baustil Neubarock
Baujahr 1908–1909
Koordinaten 49° 52′ 31,5″ N,  39′ 57,6″ O

Architektur und Geschichte

Straßenseite der Villa

Die neubarocke Villa Ostermann wurde von 1908 bis 1909 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Alfred Messel erbaut. Bauherr war Paul Ostermann von Roth, der Direktor der Großherzoglichen Sammlungen.

Das zweigeschossige Palais mit flachem Mittelrisalit an der Straßenseite und schwerem Mansardwalmdach hat einen symmetrischen Grundriss und symmetrische Fassaden. Messel verzichtete – wie schon vorher bei einigen seiner Berliner Bauten – auf kostbares Material und bildhauerische Ornamente. Das eher schlichte Haus besteht aus Mauerwerk mit verputzten Fassaden. Die strenge Geschlossenheit der Fassade mit ihren Linien und Flächen, der wenigen, fein ausgebildeten Details in Rahmung, Profilen und Gitterwerk wird nur auf der Gartenseite durch zwei abgerundete Balkonerker mit raumhohen Fenstern abgemildert. Die Villa Ostermann erinnert auch an die gleichzeitig entstandenen Landhäuser des Architekten Paul Schultze-Naumburg.

Das Haus ist in seinem kaum veränderten Erhaltungszustand mit seiner ursprünglichen Einfriedung und der Gartenanlage ein repräsentatives Beispiel für die traditionalistische Konzeption einer großzügigen städtischen Villa für die Zeit nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Aus architektonischen und ortsgeschichtlichen Gründen ist die Villa Ostermann ein Kulturdenkmal.

Ausstellungen

Literatur

  • Günter Fries et al.: Stadt Darmstadt. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.) Vieweg, Braunschweig 1994, ISBN 3-528-06249-5, S. 328 f.
  • Robert Habel: Die Entwicklung der Villen- und Landhausbauten Alfred Messels. In: Christoph Brachmann, Thomas Steigenberger (Hrsg.): Ein Schwede in Berlin. Der Architekt und Designer Alfred Grenander und die Berliner Architektur (1890–1914). Didymos, Korb 2010, ISBN 978-3-939020-81-3, S. 325–336.

Einzelnachweise

  1. Darmstädter Echo von Dienstag, 28. Juni 2016, S. 12.
  2. Überwältigt von der Kraft der Farben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Mai 2016, Seite 40.
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