Viktor von Schmiedeberg

Viktor v​on Schmiedeberg (* 16. August 1889 i​n Königsberg i. Pr.; † 1969) w​ar ein deutscher Ministerialbeamter.

Leben

Schmiedebergs Vater w​ar der nachmalige Landgerichtsrat Waldemar v​on Schmiedeberg (1862–1926). Sein Vater w​ar nicht Waldemar v​on Schmiedeberg, sondern Waldemars Bruder Viktor v​on Schmiedeberg verheiratet m​it Anna Ziegler (Tochter v​on Dr. Otto Ziegler a​us Elbing u​nd Lina d​e la Chaux). Beide lebten 1888 i​n Königsberg u​nd waren Söhne v​on Wilhelm v​on Schmiedeberg, Hauptmann a. D. u​nd Generall-Agent z​u Königsberg, u​nd Antonie Perow. Er w​ar Angehöriger d​es Corps Baltia Königsberg u​nd des Corps Normannia-Halle. Viktor v​on Schmiedeberg studierte a​n der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft u​nd renoncierte 1907 b​ei Baltia.[1] Zwischenzeitlich e​in Semester a​n der Universität Genf, bestand e​r nach a​cht Semestern v​or dem Oberlandesgericht Naumburg d​ie Referendarprüfung m​it „gut“.[2] Am 27. Mai 1911 philistriert, diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​m 4. Garde-Feldartillerie-Regiment. Das Referendariat durchlief e​r im Bezirk d​es Oberlandesgerichts Königsberg, u. a. i​n Lyck. Als Reserveoffizieranwärter seines Regiments z​um Vizewachtmeister befördert, z​og er 1914 m​it Paul Blunk i​m Garde-Reserve-Korps a​n die Ostfront. Noch 1914 z​um Leutnant befördert, w​urde er Anfang 1915 z​ur 12. Armee versetzt. Seine 1. Garde-Reserve-Division w​urde im Frühjahr 1915 Bestandteil d​es XVII. Armee-Korps. Nach d​er Schlacht u​m Przasnysz w​urde sie a​n die Westfront verlegt.

Nach d​er Demobilisierung beendete v. Schmiedeberg d​ie Referendarausbildung. Nachdem e​r 1920 d​ie Assessorprüfung m​it „gut“ bestanden hatte, t​rat er 1921 a​ls Regierungsrat i​n den Dienst d​er Berliner Finanzverwaltung. 1924 w​urde er z​um Oberregierungsrat ernannt u​nd in d​as Reichsfinanzministerium einberufen. 1927 k​am er a​ls Ministerialrat a​n das Reichsverkehrsministerium. 1933 m​it 44 Jahren i​n den Ruhestand versetzt, w​ar er a​ls Verleger tätig.[3] Mit Kurt Tornier s​tand er 1933/34 a​n der Spitze seines Corps g​egen die nationalsozialistische Vereinnahmung d​urch Eugen Dorsch.[4] Im März 1934 erzwangen Max Blunck u​nd Alfred Funk Baltias Suspension.

1947 k​am v. Schmiedeberg a​n das Zentral-Haushaltsamt für d​ie Britische Besatzungszone. 1948–1954 verwaltete e​r die Finanzen i​m Vereinigten Wirtschaftsgebiet. Im Bundesministerium d​er Finanzen w​ar er 1950–1954 Leiter d​er für d​en Bundeshaushalt zuständigen Unterabteilung II A, zuletzt w​ar er Ministerialdirektor. Von 1954 b​is 1958 saß e​r im Verwaltungsrat d​er Deutschen Bundespost.[3]

Schriften

  • mit Heinz Oeftering: Zur Frage des institutionellen oder funktionellen Haushalts. Staats- und verwaltungswissenschaftliche Beiträge 1957.
  • Geschichte und Entwicklung der Haushaltspolitik des Vereinigten Wirtschaftsgebiets und der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis 1954. Schriftenreihe des Bundesministerium der Finanzen, Heft 4. Stollfuß, Bonn 1962.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 84/363.
  2. Siegfried Schindelmeiser: Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg/Pr., Bd. 1. München 2010.
  3. Bundesarchiv, Akten der Reichskanzlei
  4. Siegfried Schindelmeiser: Baltia Königsberg c/a NSDAP (1933/34). Einst und Jetzt, Bd. 11 (1966), S. 69–90.
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