Victor de Sabata
Victor de Sabata (* 10. April 1892 in Triest, Österreich-Ungarn; † 11. Dezember 1967 in Santa Margherita Ligure) war ein italienischer Dirigent und Komponist.
Er studierte in Mailand und dirigierte zunächst in Monte Carlo, wo er am 21. März 1925 die Uraufführung von Maurice Ravels L’enfant et les sortilèges leitete. Von 1927 bis 1957 war er Chefdirigent der Mailänder Scala, gab in der Zeit jedoch auch Gastdirigate in ganz Europa. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Arturo Toscanini dirigierte er auch in Nazideutschland, wo er unter anderem als Wagner-Dirigent die höchste Achtung erfuhr. Dem heutigen Musikliebhaber ist der Dirigent de Sabata hauptsächlich durch seine von Walter Legge produzierten Aufnahmen von Tosca und der Messa da Requiem bekannt; der Komponist de Sabata ist hingegen so gut wie vergessen. Seine Oper Il macigno wurde 1917 an der Mailänder Scala uraufgeführt, doch ging die Partitur während des Zweiten Weltkriegs verloren.
De Sabata galt vielen Zeitgenossen dirigentisch als nüchterner und tiefsinniger als Toscanini, eine Meinung, die unter anderem auch von Sergiu Celibidache (der den Dirigenten in den 1930er und 1940er Jahren häufig in Berlin erlebte) vertreten wurde.
Weblinks
- Piero Rattalino: De Sabata, Victor. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- Raoul Meloncelli: DE SABATA, Victor. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
- Victor de Sabata im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Victor de Sabata bei AllMusic (englisch)