Verena Pausder
Verena Pausder (* 12. Februar 1979 in Hamburg) ist eine deutsche Unternehmerin, Gründerin und Autorin. Neben weiteren Posten war sie Aufsichtsratsmitglied bei der Commerzbank-Tochter comdirect.
Ausbildung
Nach dem Abitur 1998 am Ratsgymnasium in Bielefeld schloss Verena Pausder 2002 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen, Schweiz, als lic. oec. HSG ab.
Berufliches Wirken
Pausder absolvierte zunächst ein Trainee-Programm im Beteiligungsmanagement bei der Rückversicherungs-Gesellschaft Münchener Rück.[1] Danach entdeckte sie ihr Interesse für Digitalisierungsthemen und nahm in entsprechenden Unternehmen sukzessive verantwortungsvolle Positionen ein, zunächst bis 2008 bei be2 GmbH in München, folgend bis 2010 bei scoyo GmbH in Hamburg und schließlich bis 2012 als Geschäftsführerin der Young Internet GmbH.
2012 folgt die Gründung von Fox & Sheep in Berlin, heute einer der größten Entwickler für Kinder-Apps in Deutschland. Parallel dazu gründete Pausder 2016 die HABA Digitalwerkstatt. Bis 2019 war sie in beiden Unternehmen Geschäftsführerin.[2] Seit 2020 ist sie gemeinsam mit Miriam Meckel und Léa Steinacker sowie der Handelsblatt Media Group an der ada Learning GmbH beteiligt.[3]
Verena Pausder ist stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des media:net brandenburg[4] (seit 2016) und war Aufsichtsratsmitglied der Commerzbank-Tochter comdirect (2019 bis 2020), bis die comdirect und die Commerzbank verschmolzen wurden.[5]
Gesellschaftliches Engagement
Seit 2017 ist Verena Pausder Gründerin und Vorsitzende des Vereins „Digitale Bildung für Alle e.V.“.[6] Zu Beginn der COVID19-Pandemie 2020 wurde sie der breiteren Öffentlichkeit durch die von ihr initiierten Homeschooling-Website und des Schulhackathons bekannt.
Ab dem Jahr 2020 setzte sie sich mit der Initiative #stayonboard zudem für die temporäre Mandatsniederlegung bei Vorstandsmitgliedern von Aktiengesellschaften im Fall von Mutterschutz, Elternzeit, Krankheit oder der Pflege von Angehörigen ein.[7] Im Juni 2021 wurden die Forderungen durch eine Gesetzesänderung umgesetzt. Pausder ist außerdem Mitglied im Innovation Council der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär, das seit Mai 2018 i. d. R. zweimal jährlich zusammentritt.[8] Außerdem ist sie seit 2017 stellvertretende Vorsitzende im Hochschulrat der CODE University of Applied Sciences.
Verena Pausder ist Mitbegründerin des Gründerballs sowie der Initiative STARTUP TEENS, die Schüler für das Unternehmertum begeistern soll.
Auszeichnungen
Aufgrund ihres Engagements für digitale Bildung wurde Pausder wiederholt ausgezeichnet, zusätzlich vermehrt im Zuge ihrer Initiative „Stayonboard“ sowie der Buchveröffentlichung von „Das Neue Land. Wie es jetzt weitergeht“.
- 2020: Sonderpreis für das beste Unternehmerbuch des Jahres ausgelobt von Handelsblatt, Frankfurter Buchmesse, Goldman Sachs[9]
- 2020: Global Digital Woman Award in der Kategorie Education[10]
- 2020: „jung und mutig“ Award der Jungen Unternehmer[11]
- 2020: Vordenkerin 2020 ausgezeichnet von Handelsblatt und Boston Consulting Group[12]
- 2019: Prix Clarins, ausgelobt vom Kosmetikunternehmen Clarins gemeinsam mit der FUNKE-Frauenzeitschrift myself[13]
- 2019: Veuve Clicquot Business Woman Award[14]
- 2018: 25 Frauen Award von EDITION F und She's Mercedes[15]
- 2018: Aufnahme in die Forbes-Liste „Europe’s Top 50 Women in Tech“
- 2016: Ernennung zum „Young Global Leader“ durch das Weltwirtschaftsforum
- 2007: Gewinnerin des Wettbewerbs „CEO of the future“ der Unternehmensberatung McKinsey
Privates
Verena Pausder lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin.[16]
Ihr Onkel war der frühere Bundespräsident Johannes Rau, ihr Urgroßvater Gustav Heinemann, ebenfalls Bundespräsident.
Veröffentlichungen
- Das neue Land. Wie es jetzt weitergeht!, Murmann, Hamburg 2020, ISBN 978-3-86774-655-7.
Weblinks
- Website Verena Pausder https://verenapausder.de
Einzelnachweise
- Maja Brankovic: Verena Pausder: Die Antreiberin. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. März 2021]).
- Spielwarenhersteller: Gründerin Verena Pausder verlässt die Haba Digitalwerkstätten. Abgerufen am 25. März 2021.
- In eigener Sache: Miriam Meckel: „Nicht meckern, sondern machen“. Abgerufen am 25. März 2021.
- media:net berlinbrandenburg e.V: Aufsichtsrat. In: media:net berlinbrandenburg e.V. Abgerufen am 25. März 2021.
- Verena Pausder im Interview: Neue Comdirect-Kontrolleurin: „Als Aufsichtsrat sollte man einen Gestaltungsanspruch haben“. Abgerufen am 25. März 2021.
- Verena Pausder: Digitale Bildung braucht „Das Neue Land“. 7. November 2020, abgerufen am 25. März 2021.
- Tobias Heimbach 17 Feb 2021: Neues Gesetz zu „Stay on Board“ geplant: Vorstände können künftig auch in Babypause oder Elternzeit gehen. 17. Februar 2021, abgerufen am 25. März 2021.
- Innovation Council konstituiert sich im Bundeskanzleramt. Abgerufen am 25. März 2021.
- Deutscher Wirtschaftsbuchpreis geht an Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee. In: BuchMarkt.de. 16. Oktober 2020, abgerufen am 25. März 2021.
- Digital Female Leader Award. In: Digital Female Leader Award 2020. Abgerufen am 25. März 2021.
- DIE JUNGEN UNTERNEHMER verleihen Verena Pausder den Preis #JungUndMutig. Abgerufen am 25. März 2021.
- Vordenker*innen des Jahres 2020: Das sind die Macherinnen und Macher der nächsten Generation. Abgerufen am 25. März 2021.
- IT-Unternehmerin und Visionärin Verena Pausder erhält „Prix Clarins“ für ihr ehrenamtliches Engagement. Abgerufen am 25. März 2021.
- Veuve Clicquot Business Woman Award 2019. Abgerufen am 25. März 2021.
- Franziska Gärtner: 25 Frauen Award 2020. In: EDITION F. Abgerufen am 25. März 2021.
- Maja Brankovic: Verena Pausder: Die Antreiberin. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. März 2021]).