Verejnosť proti násiliu
Verejnosť proti násiliu (deutsch Öffentlichkeit gegen Gewalt, abgekürzt VPN) war eine politische Bewegung in der Tschechoslowakei in den Jahren 1989–1992.
Gegründet wurde sie in Bratislava kurz nach dem Ausbruch der Samtenen Revolution am 19. November 1989 und war die slowakische Hauptoppositionsbewegung gegen die kommunistische Regierung. Sie war das Äquivalent zum tschechischen Bürgerforum.[1][2]
Die Bewegung nahm erfolgreich an den ersten freien Wahlen seit 1946 im Juni 1990 teil und war Teil der ersten Regierung ohne die kommunistische Partei (siehe Regierung Mečiar I).
Die spätere Bewegung für eine demokratische Slowakei trennte sich 1991 von der VPN ab. Der Rest der Bewegung verlor an Einfluss. Ein großer Teil der Mitglieder gründete 1992 die Partei Občianska demokratická únia - VPN (Bürgerliche demokratische Union - VPN, abgekürzt ODÚ-VPN, später nur ODÚ), die nach ihrem schlechten Abschneiden bei den Wahlen 1992 im November 1992 aufgelöst wurde.[3]
Ergebnisse der VPN bei den Slowakischen Parlamentswahlen und Regierungsbeteiligungen
Wahl | Wähleranteil | Parlamentssitze | Zeitraum | Regierungsbeteiligung/ Opposition |
---|---|---|---|---|
Parlamentswahl 1990 | 29,35 % | 48 | 27. Juni 1990 – 23. April 1991 | In Koalitionsregierung bestehend aus VPN, KDH und DS unter Ministerpräsident Vladimír Mečiar (VPN) |
23. April 1991 – 2. Juni 1992 | In Koalitionsregierung bestehend aus VPN, KDH und DS unter Ministerpräsident Ján Čarnogurský (VPN) |
Einzelnachweise
- Radoslav Štefančík: Christlich-demokratische Parteien in der Slowakei. Trnava 2008, S. 54 (Google Books, abgerufen am 21. Dezember 2019).
- Rüdiger Kipke: Die politischen Systeme Tschechiens und der Slowakei. Eine Einführung. Wiesbaden 2002, S. 30 (Google Books).
- Karel Vodička: Wahlen und Transition in der Slowakei. In: Klaus Ziemer: Wahlen in postsozialistischen Staaten. Wiesbaden 2003, S. 268 (Google Books).