Verdoglobin
Verdoglobin oder Sulfhämoglobin ist eine organisch-chemische Verbindung und zählt zur Gruppe der cyclischen Tetrahydropyrrole,[2] es enthält Schwefel und ein Hämoglobin-Ringsystem. Felix Hoppe-Seyler bezeichnete es als Schwefelhämoglobin. Nach der Nomenklatur von Kiese und Kaeske lautet die Bezeichnung VerdoglobinS.[3]
Sulfhämoglobin ist ein relativ stabiles, nichtfunktionelles Hämoglobinderivat, das sich manchmal beim oxidativen Abbau von Hämoglobin bildet.[1] Danach verbleibt es in der Zelle. Im Gegensatz zu Hämoglobin ist es hellgrün.
Bei Schwerbrandverletzten tritt Verdoglobin in Urin auf und färbt ihn grün, wenn eine Sepsis durch Pseudomonas-Infektion vorhanden ist. Verdoglobin kann fluorimetrisch bestimmt werden.[4] Eine Sulfhämoglobinämie (das Auftreten von Sulfhämoglobin bzw. Verdoglobin im Blut) kann in seltenen Fällen als unerwünschte Wirkung durch bestimmte Arzneistoffe auftreten. Die klinische Symptomatik ist in der Regel weniger schwerwiegend als bei der Methämoglobinämie, obwohl Sulfhämoglobin sowohl irreversibel gebildet wird als auch den Sauerstofftransport nicht übernehmen kann.[5]
Einzelnachweise
- John P. Greer (Herausgeber), Daniel A. Arber (Herausgeber), George M. Rodgers (Herausgeber), Frixos Paraskevas (Herausgeber), John Foerster (Herausgeber), Bertil E. Glader (Herausgeber), Robert Means (Herausgeber): Wintrobe's Clinical Hematology. Lippincott Williams&Wilki; Auflage: 12. Auflage Dezember 2008; ISBN 978-0781765077; S. 147–148.
- Peter Nuhn: Naturstoffchemie, Akademie Verlag Berlin, 1990, S. 381–403, ISBN 3-7776-0473-9.
- Manfred Kiese, Hedwig Kaeske: Verbindungen des Muskelhämoglobins. In: Biochemische Zeitschrift. 312, 1942, S. 121–149.
- H. H. Stone: Review of pseudomonas sepsis in thermal burns: verdoglobin determination and gentamicin therapy. PMC 1251713 (freier Volltext).
- Meldungen der Arzneimittelkommission vom 31. Juli 2007. UAW: Sumatriptan und Sulfhämoglobinbildung. Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 31, 2007.