Verbandsliga Schleswig-Holstein (ab 2008)
Die Verbandsliga Schleswig-Holstein ist seit der Saison 2017/18 die dritthöchste (bis dahin: zweithöchste) Fußballklasse in Schleswig-Holstein. Sie steht unter der Regie des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) und besteht aus sechs regionalen Staffeln (Stand: Saison 2020/21), die derzeit Nord, Nord-Ost, Ost, West, Süd und Süd-Ost heißen.
Struktur
Mit Ende der Saison 2007/08 wurde die bis dahin bestehende Verbandsliga Schleswig-Holstein in Schleswig-Holstein-Liga umbenannt. Sie ist seitdem eine der fünfthöchsten Ligen in Deutschland und führt ab 2017/18 offiziell den Namen Oberliga. Die Zahl ihrer Mannschaften wurde von 18 auf 16 verringert. Die vier regionalen Verbandsligen Schleswig-Holsteins ersetzten seit 2008 die Bezirksoberliga, da der SHFV seitdem keine Bezirke mehr hatte und hat. Sie bildeten daher als sechsthöchste Liga-Stufe den Unterbau der Schleswig-Holstein-Liga; die vier Meister stiegen (in der Regel) dorthinein auf. Unterhalb der Verbandsligen gab es zuletzt elf Kreisligen, welche die dritte Spielklasse im SHFV, die siebente im DFB bildeten.
2017 fand eine erneute Liga-Strukturreform statt. Da eine zweigleisige Landesliga als Unterbau der Oberliga (wieder-)eingerichtet wurde, sind die Verbandsligen und Kreisligen jetzt um jeweils eine Ebene zurückgestuft. Eingeführt wurde gleichzeitig der „flexible Spielbetrieb“, der das Einteilen der Verbands- und Kreisligastaffeln nach sinnvoll erscheinenden Kriterien erlaubt. Die Kreisgrenzen sind nicht mehr entscheidend, somit entfällt bei Auf- und Abstieg die „gleitende Skala“.
Nachdem es aufgrund des Abbrechens der Saison 2020/21 zu einer Reduzierung der Verbandsliga von 72 auf 70 Mannschaften kommt, treten die Mannschaften der Saison 2021/22 auch in sechs Staffeln gegeneinander an. Wegen der freiwillige Rückzüge der SG Padenstedt und des SV Schackendorf aus der Verbandsliga in die Kreisliga und weil es keinen Abstieg gab, wären es „eigentlich“ 72 Verbandsligisten gewesen.[1]
Kreisfußballverbände
(Die nebenstehende Karte zeigt die politischen Kreisgrenzen, die nicht in allen Fällen mit denen der Kreisfußballverbände übereinstimmen, und kann daher nur der Groborientierung dienen.)
Verbandsliga Nord: ungefähr Nordfriesland, Schleswig-Flensburg;
Verbandsliga Nord-Ost: ungefähr Rendsburg-Eckernförde; teilweise Kiel und Schleswig-Flensburg; ein Verein aus Plön (TuS Nortorf);
Verbandsliga Ost: ungefähr Kiel, Plön, Neumünster;
Verbandsliga West: ungefähr Steinburg, Dithmarschen; teilweise Plön; ein Verein aus Rendsburg-Eckernförde (Grün-Weiß Todenbüttel);
Verbandsliga Süd: ungefähr Stormarn, Segeberg; teilweise Herzogtum Lauenburg;
Verbandsliga Süd-Ost: ungefähr Lübeck, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein; teilweise Segeberg; Vereine aus Stormarn (SV Hamberge) und Ostholstein (TSV Gremersdorf).
Die Vereine des Kreises Pinneberg gehören ausnahmslos dem Hamburger Fußball-Verband an, wie auch zahlreiche Vereine aus den südlichen Teilen von Stormarn (z. B. Oststeinbeker SV), Lauenburg (z. B. TuS Dassendorf) und Segeberg (z. B. Eintracht Norderstedt).
Geschichte der Verbandsligen in Schleswig-Holstein
Der Name Verbandsliga wurde seit 1968 in Schleswig-Holstein verwendet: Zunächst wurden bis 1978 die der höchsten schleswig-holsteinischen Spielklasse nachfolgenden Ligen so bezeichnet (siehe: Landesliga Schleswig-Holstein (1968–1999)): die Verbandsliga Nord (für die Bezirke Nord und Ost, oder anders: die Städte Kiel, Neumünster und Flensburg und die Kreise Nordfriesland, Schleswig, Rendsburg-Eckernförde und Plön) und die Verbandsliga Süd (für die Bezirke West und Süd, oder anders: das übrige Holstein sowie Dithmarschen). Die heutige Oberliga Schleswig-Holstein besaß in diesem Zeitraum den Namen Landesliga Schleswig-Holstein. 1978 kam es zu einem Namenstausch: die Landesliga wurde als Verbandsliga weitergeführt, während die bisherigen Verbandsligen den Namen Landesliga bekamen.
Die Bezeichnung Verbandsliga für die höchste Spielklasse in Schleswig-Holstein blieb bis 2008 bestehen, die für die zwei Landesligen bis 1999. Sie wurden in dem Jahr durch vier Bezirksoberligen abgelöst und diese 2008 wiederum unter abweichender räumlicher Abgrenzung von den jetzigen vier Verbandsligen. Am 4. Juni 2016 hat der Verbandstag die oben erläuterte Spielklassenreform ab der Saison 2017/18 beschlossen. Die Verbandsliga ist die siebthöchste Spielklasse, als neue sechsthöchste Spielklasse wurde die Landesliga unterhalb der Oberliga Schleswig-Holstein mit den zwei Staffeln Schleswig und Holstein nach 18 Jahren wieder eingeführt. Neu sind die Bezeichnungen für die beiden Staffeln, statt früher Nord und Süd.[2]
Verbandsliga Nord
Teilnehmer Saison 2021/22
- SV Dörpum
- DGF Flensborg
- TSV Großsolt-Freienwill
- TSV Nord Harrislee
- Blau-Weiß Löwenstedt
- SG Langenhorn/Enge
- SG Leck/Achtrup/Ladelund
- TSV Rot-Weiß Niebüll
- SG Nordau
- SG Oldenswort-Witzwort
- FC Tarp-Oeversee
- FC Wiesharde
Meister
- 2009: SG Sylt/Haddeby N1
- 2010: FC Sylt
- 2011: Husumer SV
- 2012: Schleswig 06
- 2013: Husumer SV
- 2014: FC Angeln 02
- 2015: TSB Flensburg
- 2016: SV Frisia 03 Risum-Lindholm
- 2017: TSV Friedrichsberg-Busdorf
- 2018: TSV Nordmark Satrup N2
- 2019: TuS Collegia Jübek N3
- 2020: TuS Rotenhof N4
- 2021: keiner
Verbandsliga Nord-Ost
Teilnehmer Saison 2021/22
- TSV Altenholz II
- TSV Vineta Audorf
- TuS Bargstedt
- MTV Dänischenhagen
- SG Eckernförde/Fleckeby
- SG Felde/Stempe
- FC Fockbek
- TuS Nortorf
- 1. FC Schinkel
- Schleswig 06
- Slesvig IF
- SV Wasbek (aus Staffel West)
Meister
- 2021: keiner
Verbandsliga Ost
Teilnehmer Saison 2021/22
- ASV Dersau
- SG Dobersdorf/Probsteierhagen
- TSV Flintbek
- Inter Türkspor Kiel II
- SSG Rot-Schwarz Kiel
- VfR Laboe
- TSV Plön
- Preetzer TSV
- Probsteier SG 2012
- FSG Saxonia
- TSG Concordia Schönkirchen
- Wiker SV (aus Staffel Nord-Ost)
Meister
- 2009: TSV Klausdorf
- 2010: TSV Bordesholm
- 2011: Preetzer TSV
- 2012: TSV Altenholz
- 2013: TSV Schilksee
- 2014: TSV Bordesholm
- 2015: FC Kilia Kiel
- 2016: TSG Concordia Schönkirchen
- 2017: Inter Türkspor Kiel
- 2018: SpVg Eidertal Molfsee
- 2019: TSV Kronshagen O1
- 2020: FC Kilia Kiel O2
- 2021: keiner
Verbandsliga West
Teilnehmer Saison 2021/22
- SV Boostedt
- Heider SV II
- TSV Heiligenstedten
- SpVgg Holstein-West 19
- VfR Horst
- Fetihspor Kaltenkirchen (aus Staffel West)
- Kaltenkirchener TS (aus Staffel West)
- VfL Kellinghusen
- TuS Krempe
- Marner TV
- FC Reher/Puls
- Grün-Weiß Todenbüttel
Meister
- 2009: PSV Union Neumünster
- 2010: SV Todesfelde
- 2011: SG Türk Spor Itzehoe/Itzehoer SV W1
- 2012: TuS Hartenholm
- 2013: PSV Union Neumünster
- 2014: SG Reher/Puls W2
- 2015: FC Reher/Puls
- 2016: TSV Lägerdorf
- 2017: TSV Wankendorf
- 2018: TuS Jevenstedt W3
- 2019: SSC Phoenix Kisdorf W4
- 2020: SV Henstedt-Ulzburg W5
- 2021: keiner
Verbandsliga Süd
Teilnehmer Saison 2021/22
- TSV Bargteheide
- SG Elmenhorst/VfL Tremsbüttel
- SSV Güster
- SSC Hagen Ahrensburg
- TuS Hoisdorf
- Leezener SC
- Borussia Möhnsen
- SSV Pölitz
- SC Rönnau 74 (aus Staffel Süd-Ost)
- SV Todesfelde II
- Wilstedter SV Tangstedt
Meister
- 2009: SV Eichede
- 2010: NTSV Strand 08
- 2011: Breitenfelder SV
- 2012: FC Dornbreite
- 2013: SV Eichede II
- 2014: Eutin 08
- 2015: Oldenburger SV
- 2016: NTSV Strand 08
- 2017: FC Dornbreite
- 2018: Lübecker SC
- 2019: Büchen-Siebeneichener SV S1
- 2020: Eichholzer SV S2
- 2021: keiner
Verbandsliga Süd-Ost
Teilnehmer Saison 2021/22
- SG Bad Schwartau
- TSV Gremersdorf (aus Staffel Ost)
- Eintracht Groß Grönau
- SV Hamberge
- TSV Lensahn
- 1. FC Phönix Lübeck II
- SC Rapid Lübeck
- TSV Neustadt in Holstein
- SVG Pönitz
- SG Sarau/Bosau
- VfL Vorwerk
Meister
- 2021: keiner
Einzelnachweise und Anmerkungen
- vgl. I. Auswertung der Mannschaftsmeldungen. SHFV, 7. Juli 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021.
- https://www.fupa.net/berichte/neue-ligenstruktur-und-verjuengung-464722.html