Vera Little
Vera Pearl Little-Augustithis (* 10. Dezember 1928 in Memphis (Tennessee); † 24. Oktober 2012 in Berlin) war eine amerikanische Opernsängerin, die dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin mehr als vier Jahrzehnte angehörte.[1]
Als Mezzosopranistin sang sie alle wichtigen Partien ihres Faches. 1950 gewann sie in einem Münchner Opernwettbewerb. Nach dem Abschluss am Talladega-College in Talladega, Alabama, 1952 kam sie mit einem Fulbright-Stipendium zum Studium nach Paris. 1958 holte sie Carl Ebert nach Berlin an das damals noch „Städtische Oper Berlin“ genannte Haus in der Kantstraße. Dort debütierte sie in der Titelrolle der Carmen.[2][3] Sie trat als erste farbige Sängerin auf Einladung von Vittorio Gui im Vatikan vor Papst Johannes XXIII auf, wodurch sie international bekannt wurde. Besondere Beachtung fand auch ihre Interpretation der Begonia in Der junge Lord von Hans Werner Henze, Uraufführung 1965 und der Beroe in Henzes Die Bassariden.[4]
1970 wurde ihr der Titel Kammersängerin verliehen.[5] Nach vielen Verhandlungen und Komplikationen trat sie 1973 zum ersten Mal in ihrer Heimatstadt Memphis in der Rolle der Ulrica im Maskenball auf.[6] Neben der Musik lag ihr die Literatur besonders am Herzen. Sie schrieb Gedichte, von denen einige von Boris Blacher vertont wurden. Einige Übersetzungen fertigte Hans Wollschläger an.
Literatur
- Vera Little: A touch of warmth / Ein Hauch von Wärme. Helvetia-Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-9801987-0-7.
- Vera Little: Tears in my eyes. Vantage Press, 1978.
Einzelnachweise
- Kammersängerin Vera Little-Augustithis verstorben. nmz, 1. November 2012, abgerufen am 21. Februar 2019.
- Die erste Schwarze der Deutschen Oper. BZ, 6. November 2012, abgerufen am 21. Februar 2019.
- German Music Students Boo Soprano Vera Little, S. 59. Jet, 20. Februar 1958, abgerufen am 21. Februar 2019.
- SALZBURGER FESTSPIELE ARCHIV. Abgerufen am 21. Februar 2019.
- Vera Little 1988, S. 4
- Gerri Major’s Society World, S. 36. Jet, 15. Februar 1973, abgerufen am 21. Februar 2019.