VXA
VXA ist ein Datensicherungsformat für Streamer (Bandlaufwerke), ursprünglich von Ecrix entwickelt und von Tandberg Data aufgekauft, nachdem Ecrix mit Exabyte Corporation zu Exabyte Data fusioniert hatten. Nach der Übernahme am 20. November 2006 durch Tandberg Data wurde das Format nicht weiterentwickelt.[1] VXA weist, im Vergleich zu verwandten Verfahren wie DLT und AIT, Neuerungen auf. VXA ist das erste Bandformat, das Daten in Paketen aufzeichnet.
Funktion
Exabyte und Ecrix bezeichnen das Datenformat als „Packet Technology“ (~Paket-Technik).[2] VXA benutzt Schrägspuraufzeichnung, bei der Datenpakete wie die Bilder beim Videorekorder in schräg verlaufenden Streifen aufgezeichnet werden. Neu an der Technik ist, dass die Pakete mit einer eindeutigen Marke, der „Packet-ID“, anfangen und mit einer „ECC“-Prüfsumme enden. Wenn ein Streifen auf das Band geschrieben wird, wird er umgehend nochmals gelesen und verglichen, ob die Aufzeichnung fehlerfrei erfolgte. Ein fehlerhaftes Paket wird wiederholt auf das Band geschrieben, ohne das Band anzuhalten und zurückzuspulen. Dazu werden die Datenpakete samt ihrer ID in einem Pufferspeicher gehalten.[3] Im Pufferspeicher sind drei Prüfsummen hinterlegt, um die Datenintegrität sicherzustellen. Hierfür sind zwei Köpfe in der Kopftrommel. Beim Lesen können beide Köpfe benutzt werden. Schrägspuraufzeichnung bringt eine relativ niedere Bandgeschwindigkeit mit sich, die ermöglicht, das Band schneller zu stoppen.
Marktbereich
VXA konkurriert hauptsächlich mit den Formaten DDS[4] und DLT-IV[5]. Nach Herstellerangaben ist die Lebensdauer der Medien 20000 "passes", was etwa 1000 vollständigen Sicherungsvorgängen entspricht.
Formatübersicht
Generation | VXA-1 | VXA-2 | VXA-3 | VXA-4 | VXA-5 |
---|---|---|---|---|---|
Erscheinungsdatum | 1999 | 2002 | 2005 | TBA | TBA |
Maximale unkomprimierte Datenmenge in GB | 33 | 80 | 160 | 320 | 640 |
Maximale Aufzeichnungsgeschwindigkeit in MB/s | 3 | 6 | 12 | 24 | 48 |
Aufzeichnungsverfahren (Modulation / Kodierung) | EFM[6] | PRML | |||
Magnetspurbreite | 5,7 μm | ||||
Kopf | Ferrite | TFMR |
VXA-3
Exabyte brachte zwei Produktreihen der VXA-3-Technik auf den Markt: VXA-320 im Jahr 2005 und VXA-172 im Jahr 2006. VXA-172-Laufwerke sind auf 86 GB je Band begrenzt, können aber gegen Gebühr freigeschaltet werden. Sonst sind sie identisch. VXA-3 war das erste marktreife Schrägspuraufzeichnungssystem mit „MR“-Köpfen. Dies sind Dünnfilm-Magnetköpfe (TFMR), die den GMR-Effekt nutzen.
Die Speichergrößen sind unkomprimiert physikalisch angegeben. Exabyte ging von einer möglichen Kompression auf 50 % aus und bewarb die Produkte damit.
Galerie
Cartridge / Band
- VXA Cassette V17 (170m), Ansicht von oben
- VXA Cassette V17 (170m), Ansicht von unten
- VXA Cassette V17 (170m), teils demontiert
- VXA Magnetband V17 (170m × 8mm)
Mechanismus / Laufwerk
- VXA-1 Laufwerk, Vorderansicht
- geöffnetes VXA-1 Laufwerk
- geöffnetes VXA-1 Laufwerk von oben
- VXA-1 Laufwerk mit ATAPI-Schnittstelle
- Unterseite mit Original- und überklebtem Markenname
- Vorderansicht ohne Blende mit Blick auf die Kopftrommel
Band eingelegt im Laufwerk
- VXA-1 Laufwerk mit eingelegtem Band
- VXA-1 Laufwerk mit gespanntem Band
- VXA-1 Ansicht von rechts
- VXA-1 Ansicht von links
Weblinks
- ECMA 316 Spezifikation des VXA-1.
- ECMA 222 Spezifikation des ALDC, dem Datenkompressionsverfahren für VXA-1.
- VXA Alliance
Einzelnachweise
- Phone call with Tandberg technical support, speaking to a former Exabyte engineer on July 2, 2010.
- Exabyte whitepaper describing VXA Packet Technology (Memento des Originals vom 22. August 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Another VXA Packets explanation
- Exabyte's DDS to VXA migration sales pitch
- Exabyte's DLT to VXA migration sales pitch
- ECMA-316 2001, S. 54, 77–83.