Uskam
Der im unmittelbaren Uferbereich der Strandpromenade nördlich von Sassnitz gelegene Uskam, auch aufgrund seiner Umrissform als Klein Helgoland bezeichnet, ist der sechstgrößte bekannte Findling auf der Insel Rügen.
Der aus präkambrischem Småland-Granit bestehende Findling wurde 1999 als Geotop erfasst.[1] Bei einem Volumen von 41 m3 besitzt er eine Masse von 110 Tonnen. Der 5,50 m lange, 4,80 m breite und 3 m hohe Findling aus dem rötlichen, alkalifeldspatreichen Granit stammt aus Südschweden und ist im Pleistozän während der letzten Eiszeit mit den Gletschern nach Norddeutschland transportiert worden.
Der Findling konnte zeitweise über eine Brücke betreten werden. Eine Sturmflut zerstörte diese Brücke am 3./4. November 1995. Die kurze Zeit später wiederhergestellte Metallbrücke wurde durch starken Eisgang am 21. Februar 2002 erneut zerstört und nicht wiederhergestellt.[2]
Der Uskam zählt wie der Buskam zu den sogenannten Adebarsteinen. Der Sage nach sollen Störche auf diesen Steinen Babys aus der Ostsee zum Trocknen abgelegt haben, um sie dann zu den Müttern ins Haus zu bringen.[3]
Einzelnachweise
- Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern: Erfassungsbeleg Geotop G2_066 Uskam. Schwerin 1999 (Online, PDF, 7 KB)
- Findling Uskam bei Sassnitz, abgerufen am 18. August 2013
- Storchenlegende (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 18. August 2013
Literatur
- Christian Svenson: Geschützte Findlinge der Insel Rügen. Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (Hrsg.), Greifswald 2005, 28 S.
- Harry Schmidt, Werner Schulz: Die größten Findlinge im Bezirk Rostock. (=Naturschutzarbeit in Mecklenburg. 7. Jhrg., H. 1/2), 1964, S. 29.
- Harry Schmidt: Die größten Findlinge der Insel Rügen., 1965, S. 15
- Wulf Krentzien: Sassnitz im Wandel 1945–2007, Sutton Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-302-2, S. 67