Urson

Der Urson (Erethizon dorsatum), d​er oft a​uch als Baumstachelschwein o​der als Nordamerikanischer Baumstachler bezeichnet wird, i​st ein Nagetier a​us der Familie d​er Baumstachler (Erethizontidae). Er i​st der größte u​nd bekannteste Vertreter seiner Familie u​nd kommt hauptsächlich i​n Kanada u​nd den nördlichen u​nd westlichen USA vor.

Urson

Urson (Erethizon dorsatum)

Systematik
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Baumstachler (Erethizontidae)
Gattung: Erethizon
Art: Urson
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Erethizon
F. Cuvier, 1823
Wissenschaftlicher Name der Art
Erethizon dorsatum
(Linnaeus, 1758)
Urson

Beschreibung

Der Urson wird bis zu einem Meter lang (davon 14–30 cm Schwanz) und 18 kg schwer, damit ist er, nach dem Biber, das zweitgrößte Nagetier Nordamerikas. Insgesamt wirkt er gedrungen, die Arme und Beine sind sehr kurz, der Schwanz ist kurz und dick. Das Fell besteht aus dichter Unterwolle und langem Deckhaar, das eine gelbliche oder braune bis schwarze Färbung hat. Auf dem Rücken und am Schwanz stehen zudem zahlreiche (an die 30.000) Stacheln, die mit kleinen Widerhaken versehen sind und etwa 2 mm dick und 7,5 cm lang werden können. Sie dienen zur Verteidigung.

Verbreitung

Der Lebensraum erstreckt s​ich über d​ie nördlichen u​nd westlichen USA u​nd Kanada, w​ie z. B. d​en Denali-Nationalpark.[1]

Lebensweise

Bei Gefahr versucht der Urson meist, dem Angreifer aus dem Weg zu gehen und auf einen Baum zu flüchten. Ist dies nicht möglich, sträubt er sich und schlägt mit dem Schwanz wie mit einer Keule. Dabei können seine Stacheln, die nur lose in der Haut verankert sind, im Fleisch des Gegners hängen bleiben und sich bei jeder Bewegung immer tiefer in den Körper bohren. Manchmal können solche Stacheln sogar durch den Körper hindurchwandern.[2] Ursprünglich war der Urson ein Waldtier, in letzter Zeit findet man ihn auch häufig in Kulturlandschaften. Der Urson ist ein Baumbewohner, der sich auf dem Boden langsam und träge bewegt, auf Bäumen aber gut und sicher klettern kann. Er ist ein Einzelgänger, der nachtaktiv ist und sich tagsüber in Baumnischen, Erdhöhlen oder Felsnischen versteckt hält. Seine Nahrung besteht aus Laub, Blättern, Trieben, Rinde und Beeren. Im Winter benagt er die Rinde des Baumes, auf dem er überwintert, oft so stark, dass dieser abstirbt. Vor der Paarung, die im Herbst oder Frühwinter stattfindet, besprüht das Männchen das Weibchen mit stark riechendem Urin. Im Frühjahr kommt nur ein Junges zur Welt.

Urson und Menschen

In seinem Verbreitungsgebiet w​ird der Urson v​on manchen Menschen a​ls eine Plage betrachtet, d​a er Bäume s​tark in Mitleidenschaft ziehen kann. Die Stacheln werden v​on den Indianern z​ur Dekoration v​on Körben u​nd Kleidung benutzt. Da s​ich Ursons a​uf dem Boden n​ur langsam bewegen, stellen Autos e​ine Gefahr dar, w​enn sie Straßen überqueren. Trotzdem gelten s​ie als ungefährdet.

Literatur

  • Jiří Gaisler, Jan Zejda, Jaromír Knotek, Libuše Knotkova: Enzyklopädie der Säugetiere. Dausien, Hanau 1997, ISBN 3-7684-2750-1.

Einzelnachweise

  1. http://www.nps.gov/dena/naturescience/mammalchecklist.htm
  2. Cho WK, Ankrum JA, Guo D, Chester SA, Yang SY, Kshyap A, Campbell GA, Wood RJ, Rijal RK, Karnik R, Langer R, Karp JM: Microstructured barbs on the North American porcupine quill enable easy tissue penetration and difficult removal. In: PNAS published ahead of print December 10. 2012. doi:10.1073/pnas.1216441109.
Commons: Urson – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Urson – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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